C. Das Tagewerk auf der Flur. 19. 5 um Tragknospen und große Früchte zu erzeugen. Auch das HAus— putzen, welches im Sommer, wie im herbst, auch zeitig im Frühjahr stattfinden kann, muß vorsichtig geschehen, damit der Baum keinen schaden leidet. Größere Wunden bestreicht man mit Teer oder Baum— wachs. Man achte auch darauf, daß die Krone nicht durch Misteln, Blutläuse oder andere Schmarotzer ruiniert wird. Auch der Stamm bedarf einer regelmäßigen pflege. Wenigstens einmal im Jahre, gewöhnlich im herbst, wird er gründlich gereinigt und die abgescharrte Zorke verbrannt. Darauf gibt man ihm einen Anstrich mit frisch gelöschtem Kalk. Der tötet die Insekten, vertreibt Moos und Flechten und regt zu lebhafter Tätigkeit an. Er schützt auch gegen Frost. Um das Emporkriechen von allerhand tierischen Feinden zu verhindern, legt man um den Stamm in Knie- oder Brusthöhe FSang- und Klebe⸗ guůrtel. Wunden aller Ert sind auszuschneiden und gegen Fäulnis durch Teeranstrich zu verwahren. Endlich darf man auch die Wurzeln nicht vernachlässigen. Die Baumscheibe muß alljährlich ein⸗ bis zwei⸗ mal gelockert werden. 4. Das ist aber nicht genug, der Baum will auch Nahrung haben, er muß gedüngt werden. Das wird leider so oft vergessen. Ein Obstbaum hat geradeso gut Nahrung nötig und lohnt auch die Dün— gung wie jede Feldfrucht. Man benutzt entweder Düngemittel aus der Wirtschaft, wie verrotteten RKuhdung, verdünnte Jauche, ver— dünnten Abortinhalt, Kompost, holzasche usw., oder auch künstliche Düngemittel. Der Dünger muß natürlich so untergebracht werden, daß er auch schnell zur ãusnutzung kommt. Es würde falsch sein, dicht am ssStamm zu düngen. Dort sitzen keine Saugwurzeln. Daher bringt man am äußersten Kronenumfang alle paar Fuß Löcher oder Gräben an, füllt in diese die Düngemittel hinein und schüttet die Gruben wieder zu. Wieviel man von den Düngemitteln nehmen soll, das läßt sich allgemein schlecht sagen, weil ja die Baumgröße, die Obst— arl und -orte, die Güte des Bodens und des Düngers usw. ein ge— wichtiges Wort mitsprechen. Man soll nicht zu sehr sparen, aber auch nicht mastig düngen, beides ist ein Fehler. Von den künstlichen Düngemitteln nimmt man Rainit und Thomasschlacke im herbst, während Chilesalpeter und sssuperphosphat jederzeit willkommen sind. Als ein kleines Beispiel mag dienen, daß man 3. B. für einen mittel— großen Baum 2—3 Pfund Chilesalpeter, 5—4 Pfund Thomasschlacke und 3— Pfund Kainit rechnen kann. Zeit zum Düngen ist sowohl im herbst als im Frühjahr, aber man vergesse es auch nicht im Nachsommer, im August oder SsSeptember. Wer einmal mit einer regel— mäßigen Düngung der Obstbäume den Anfang gemacht hat, wird gewiß daran festhalten, so gut lohnen sich Ausgabe und Mühe. 5. Einen bestimmten Zeitpunkt für die Aberntung des Obstes kann man nicht angeben, Obstart und Sorte, Cage, Witterung sind dabei von großem Einfluß. Die beste pflückzeit muß daher jeder selbst herauszufinden suchen. Zommerkernobst nimmt man ab, ehe es ganz 12* 1 9