QE3E3E3Ö03E3ÖE3E3E3E3C3E3 125 E3E3E3E3E3E3E3E3E3E3E3E3E3Ö bedienen sie sich zur Rettung der Verunglückten auch besonders abgerichteter, großer Hunde. Diese gehen entweder allein aus oder werden von den Mönchen mitgenommen. Sobald der Hund einen Verunglückten ausgewittert* hat, kehrt er in pfeilschnellem Laufe zu seinem Herrn zurück und gibt durch Bellen, Wedeln 5 und unruhige Sprünge seine Entdeckung kund. Dann wendet er um, immer zurücksehend, ob man ihm auch nachfolge, und führt seinen Herrn nach der Stelle hin, wo der Verunglückte liegt. Oft hängt man diesen Hunden ein Fläschchen mit einem stärkenden Getränk und ein Körbchen mit Brot um den Hals, 10 um es einem müden Wanderer zur Erquickung darzubieten. Ein solcher Hund war Barry. Zwölf Jahre lang war er unermüdlich tätig und treu im Dienste der Menschheit, und er allein hat in seinem Leben vierzig Menschen das Leben gerettet. Der Eifer, den er hierbei bewies, war außerordentlich. Nie ließ 15 er sich an seinen Dienst mahnen. Sobald der Himmel sich bedeckte, Nebel sich einstellten oder die Schneegestöber* sich von weitem zeigten, hielt ihn nichts mehr im Kloster zurück. Nun strich er rastlos und bellend umher und ermüdete nicht, immer und immer wieder nach den gefährlichen Stellen zurück- 20 zukehren und zu sehen, ob er nicht einen Sinkenden halten oder einen Vergrabenen hervorscharren könnte;fund konnte er nicht helfen, so setzte er in ungeheuern Sprüngen nach dem Kloster hin und holte Hilfe herbei. Seine tapferste Tat war folgende: Er fand ein zehnjähriges Kind in dem Verhängnis- 25 vollen Schlaf, der dem Tode vorangeht, im Schnee liegen. Barry erweckte das Kind durch Lecken aus dem Schlaf. Als ihm dies gelungen war, legte er sich neben dem Kinde nieder und lud es offenbar ein, aufzustehen und zu reiten. Das Kind tat es auch und wurde von Barry nach dem Kloster getragen. 30 Der Tod des Hundes erfolgte durch die Furchtsamkeit eines Unbekannten, der sich durch Barrys offenes Maul be¬ droht glaubte. Er zielte daher auf den Hund und tötete ihn. Diese beiden Ereignisse sind auf dem Denkmal erwähnt, das man ihm auf dem Sankt Bernhard errichtet hat. Es stellt den 35 Bernhardiner* dar, wie er das Kind auf dem Rücken trägt, und darunter stehen die Worte: „Der heldenmütige Barry rettete vierzig Personen das Leben und wurde von der einund vierzigsten Person getötet.“ Nach Harald Othmar Lenz.