133 Darum probiere es immer mit Güte, du kommst mit ihr am weitesten. Mibhandle und mibbraughe nie ein Tierl Reizbares, jahzorniges Wesen ist ein grobes Ubel und bringt besonders dem Landwirt viel Unheil. Es entebrt den Mencen und Ouricten und reißt zu abscheulichen Schimpfworten und schändlicher Tier- Mãlerei hin. Wer sein Spannvieh, ohne ihm gehõriges Putter und die nötige Ruhe zu gönnen, abquält, wer ihm übergrobe Lasten zumutet und es duren robe Schlãge und Mibhandlung zum Anstrengen seiner leten Rrafi zwingt, sinkt selbst auf die Stufe des Tieres hinunter, und ein soleheèr «Viehschinder» wird von Pdem ordentlichen Menschen vorgehtet. Aueh das Het-en aes dchlachtviebs wit bissigen Hunden, das qualvolle Kreuzweisbinden der Kalber und dergl. ist schlimme Robeit. Kranke Tiero prflege sargfaltigl Mit Sorgfalt und Auf- merksamkeit kann oft gröheres Ubel verhütet werden, ebenso durch rechtzeitige Schonung und zweckmäbige Pflege. Hüte dich vor en Pfuschern und af⸗ gleich lieber einen tucehtigen Tierarzt zur Hilfel Es nützt dir mehr, einem solchen eine Mark zu zahlen, als dem unwioenden Quacksalber einen Pfennig. Überlege du alles vernünftig, so siehst du leicht ein, das Wohl des Teres hängt mit deinem eigenen Vorteil aufs genaueste sammen. Je besseèr sich deine Haustiere befinden, je mehr sie leisten und jo vehonen gi— gedeihen, desto gröberen Nutzen bringen sie dir. Der Rohe, der veine Tiere vernachlãssigt oder ruiniert, thut sieh selber am wehesten. Darum schone und pflege deine Tiere schon um ihretwillen, besonders aber um deiner selbet willen v. Tschudi. 61. Des Landmanns Freunde unter den Säugetieren. Wenn uns die Biene Honig spendet oder wenn sie uns durch ihren Stich verletzt, so bewegt sie dazu nichts Anderes als der Trieb der Selbst⸗ erhaltung, der allen lebendon Wesen innewohnt, der alle beherrscht. An ihn lnüpft sich bei allen niederen Erdenwesen die Lebensqual und die Lebens— freude, um ihn dreht sich alles, wie nach der früheren Meinung der kindlichen Menschen alle Wellen des unendlichen Raumes sich um ihren winzigen Erd— ball drehten. Weil nun abe auf der Erde alles von diesem Siandpuntkte aus sein Leben einrichtet, so greift unaufhörlich ein Wesen rücksichtslos in die Kreise des andern ein, und anstatt des oft geträumten „Friedens in der Natur“ offenbar sich uns ein Zustand ununterbrochenen Ringens auf Leben und Tod, der „Kampf ums Dasein“. Das Bestehen eines Wesens be— dingt den Untergang des andern, und nicht eins kann leben, ohne das andere zu schädigen oder selbst wieder von andern bedroht zu werden. Und hiervon macht auch der Mensch bei all seiner hervorragenden Begabung keine be— sondere Ausnahme, auch er führt einen naturnofwendigen, unabläsfigen Kampf