175. Drei gasförmige Elemente: Sauerstoff, Stickstoff und Wasserstoff. 295 Mit dem Sauerstoff verbindet er sich in verschiedenen Verhältnissen. Die wichtigste dieser Verbindungen ist die Salpete rsäure. Aus Stickstoff und Sauerstoff erhält man Salpetersäure, wenn man einen elektrischen Funken durch das Gemisch leitet. Deshalb bildet sich auch solche Säure in der Atmosphäre bei jedem Blitzschlag. Die Salpetersäure findet Anwendung bei der Fabrikation der Schwefelsäure; sie dient zum Reinigen der Metalle, zum Ausscheiden von Gold und Silber (daher Scheidewasser), zur Bereitung von Knallquecksilber (zu Zündhütchen), zum Atzen in Stahl, Kupfer und Stein, zum Gelbbeizen von Wolle, Seide, Holz, Horn u. ogl. Auch zur Herstellung der Schießbaumwolle wird Salpetersäure oder eine Mischung von Salpetersäure und Schwefelsäure benützt. Eine Verbindung von 1 Stickstoff mit 3z Wasserstoff heißt Ammoniak, das bei gewöhnlicher Temperatur ein farbloses Gas mit stechendem Geruch ist. Es bildet sich bei der Fäulnis organischer Stoffe, besonders in den Aboyten. Es ist ein wichtiges Nahrungsmittel für die Pflanzen, welche aus ihm den Stickstoff nehmen. Eine Verbindung des Ammoniaks mit Chlorwasserstoff bildet den Salmiak, der nicht nur in der Medizin, sondern auch in der Technik — zum Löten, Verzinnen ꝛc. — verwendet wird. 3. Vom Wasserstoff. Das Wasser besteht aus Wasserstoff (2 Raumteile) und Sauerstoff (1 Raumteil). Dem Gewicht nach treffen 8 Teile Sauerstoff auf 1 Teil Wasserstoff. Hieraus ergibt sich, daß der Wasserstoff um vieles leichter ist als Sauerstoff; er ist mithin auch — und zwar um 14 mal — leichter als die atmosphärische Luft, weshalb er zum Füllen der Luftballons ver— wendet wird. Sr wird aus dem Wasser gewonnen, welches in reinem Zustande nur Wasser- und Sauerstoff enthält. Bei gewöhnlicher Temperatur zeigen beide Gase keine chemische Anziehung; beim Verbrennen aber verbindet sich Wasserstoff und Sauerstoff, und das Produkt ist Wasser. Dieses ist aber nicht tropfbar-flüssig, weil es über den Siedepunkt erhitzt ist, sondern es entweicht als Dampf, den man aber durch Abkühlung in den tropfbar⸗flüssigen Zustand überführen kann. Verhältnismäßig rein ist nur das Regen- oder Schneewasser; chemisch reines Wasser erhält man durch Destillation. Reines Wasser geht nicht in Fäulnis über. Die dunkle Färbung, der unangenehme Geschmack und Geruch von gestandenem Wasser rühren von der Fäulnis organischer Stoffe her. Chemische Verbindungen des Wassers mit Oxyden heißen Hydrate, die entweder fest sein können, z. B. Rost, gelöschter Kalk, oder flüssig, z. B. Schwefelsäure, Salpetersäure. Cuftschiffahrt.) Die ersten Versuche mit Luftballons sollen schon von den Chinesen und dann von einem portugiesischen Physiker gemacht worden sein. Sicher ist, daß die Brüder Joseph und Etienne Montgolfier) im Jahre 1782 den ersten Ballon zu Annonay?) in Frankreich (südlich von Lyon) steigen ließen. Sie hatten das Steigen des Ballons durch erwärmte und somit durch verdünnte Luft bewirkt; Wasser— stoffgas wandte zuerst Professor Charle s) in Paris an (1783). Damit auch Personen mit einem Ballon aufsteigen können, ist eine aus Weidengeflecht bestehende Gondel an dem den Ballon umgebenden Netzwerke angebracht. Das Aufsteigen und Sinken ) spr. etiän monsolfis. ) anõnä. ) scharl.