113 Kleidungsstosfe, auf die Haut ete. ebenso heftig und zerstörend cin ve die Schwefelsäure. Die zerstörende Wirkung der Sal- petersãure besteht darin, dass sie an die Stoffe, mit welchen sie in Berunrung kommt, einen Teil ihres Sauerstoffes abgiebt und dieselben in ganz andere, neue, sauerstoffreichere Produkte ũber- führt. Diese sogenannte „oxydierende‘ Wirkung der Salpeter· ũure ist meist von einigen auffallenden Nebenerscheinungen be- gleitet. Fast alle organischen Stoffe GHolz, Kork, Haut etc.) Ferden nämlieh durch die Salpetersäure zunächst gelb gefärbt und dann in einen breügen Zustand übergeführt, und bei der Rinwirkung der Salpetersäure auf die verschiedenen Stoffe ent· Vickelt sieh immer ein gelblicher oder gelbroter Dampf von eigentümlichem Geruch, sogenannte „salpetrige Säure,“ welche, wie die Salpetersãure, aus Stickstoff und Sauerstoff zusammen- gesetzt ist, aber im Verhältnis weniger Sauerstoff enthãlt und eben deshalb jederzeit aus der Salpetersãure entsteht, wenn diese Saueretof an andere Körper abgiebt. Auch beim Auflösen von Metallen in Salpetersuure entwiekelt sich immer viel salpetrig- gaurer Dampf. Diese Erscheinungen sind für diejenigen, welche dfleis mit dcheidewasser zu thun haben, sehr beachtenswert. Zmaehet muss man sich möglichst hüten, die Salpetersäure nicht mit den Händen in Berührung zu bringen, denn an jeder Be— rũührungsstelle entsteben gelbe Flecken auf der Haut und den Naägeln, die sich nicht abwaschen lassen und später hãsslich praungelb werden, oder wenn das Scheidewasser sehr stark (Xonzentriert) war, so löst sich oft die Haut ab und bilden sich Slmerzhafte wunde Stellen. Rleiderstoffe, auf welehe Scheide- wasser spritzt, erhalten sofort gelbe Flecken, die sieh nicht, gelbet nicbt dureh Betupfen mit Salmiakgeist, wieder entfernen Iasen. Trotzdem darf man das sofortige Vaschen dieser Flecken dder das Neutralisieren derselben mit Salmiakgeist nicht ver- suumen, weil sonst infolge der längeren Einwirkung Lõcher enistehen. Behandelt man Metalle mit Salpetersâure oder will man dievelben darin auflösen, so sollte dies stets entweder im Preien oder in einem Raume geschehen, wo die hierbei sich entwickeln- den Dampfe von salpetriger Säure in einen Schornstein leicht ab- geleitet werden können, 2. B. auf einem Herde. Die gelben sal- petrigen Dampfe belästigen zwar anfangs nicht bedeutend, sind aber trotz2dem, besonders wenn man öfters in die Lage kommt, gie einatmen zu müssen, sehr gefährlich, namentlich für die Lunge, überhaupt für die Atmungsorgane. Da die Salpetersãure die Torke zerstört, so sollte sie wie die Schwefelsäure nur in Flacchen mit eingeschliffenem Glasstöpsel aufbewahrt verden; aucl ist zu empfehlen, die Säure vor der Einwirkung der Sonnen- duabien zu schützen, weil sie sich unter dem Linflusse des Lichtes teilweise zersetzt. Verwechselungen der dSalpetersäure LSesebuch für städt. Fortbildungsschulen.