Hoffmann. Büttner. Dieffenbach. 97 3 157. Die Schlüsselblume. Die Schlüsselblume heißt auch Himmelsschlüsselchen. Beide Namen sagen dasselbe. Man hat sie der Pflanze gegeben, um damit anzu— deuten, daß sie den heitern Himmel und die schöne Blumenwelt uns aufschließt. Wenn die Schlüsselblumen blühen, dann ist dem Winter mit seinem Eis und Schnee die Herrschaft genommen, und wir dürfen uns vor seiner Rückkehr nicht mehr fürchten. Der Name „Primel,“ den die Pflanze auch hat, heißt „Erstling des Frühlings.“ Das Himmelsschlüsselchen wächst in grasigen Gebüschen und Laubwäldern, auf Triften und Wiesen. Die Pflanze hat Wurzeln, einen Stengel, Blätter und Blüten. Die Blätter kommen bei der Schlüsselblume alle aus der Wurzel. Sie sind länglichrund und sehr runzelig. Sie breiten sich nach allen Seiten hin aus wie die Blätter einer gefüllten Rose. Aus der Mitte der grünen Blätterrose auf der Erde wächst der starke, lange Stengel ge— rade in die Höhe. Oben an der Spitze hängt ein ganzer Büschel von Blüten herab. Die Blüten sind schön gelb und wohlriechend. Bienen und Hummeln besuchen sie gern und saugen Honig daraus. Die Mägdlein pflücken die Primeln mit den zarten Windröschen und den dunkelblauen Leberblümchen zum Frühlingsstrauße. Willkommen mir, Goldblümchen hier, Die auf den Wiesen Zuerst uns grüßen! Aufs neue seh' Nach Frost und Schnee In neuer Blüte Ich Gottes Güte. 158. Der Frosch. 1. Der Frosch sitzt in dem Rohre, Der dicke, breite Mann, Und singt sein Abendliedchen, So gut er singen kann. Quak quak! 2. Er meint, es klingt gar herrlich, Könnt's niemand so wie er, Er bläst sich auf gewaltig, Meint Wunder, was er wär'! Quak quak! 3. Mit seinem breiten Maule Fängt er sich Mücken ein, Guckt mit den dicken Augen Froh nach der Sonne Schein. Quak quak! 4. Das ist ein ewig Quaken, Er wird es nimmer müd', Solange noch ein Blümchen Im Wiesengrund nur blüht. Quak quak! 5. Herr Frosch, nur zu gesungen! Er ist ein lust'ger Mann; Im Lenz muß alles singen, So gut es singen kann. Quak quak! Georg Christian Dieffenbach.