9 E — phosphatgips vermieden. Doch ist die längere Aufbewahrung des Düngers im Stalle nur dann möglich, wenn der Stall die nötige Tiefe besitzt, die Krippen beweglich sind und eine vorzügliche Lufterneuerung stattfindet, weil sich bei der Gärung und Zersetzung der Pflanzenreste den Tieren schädliche Kohlensäure entwickelt. Die Düngerstätte muß so beschaffen sein, daß die Jauche weder in den Untergrund versickern, noch in den Hof oder in den Straßengraben fortfließen kann. Ist zeitweilig viel Flüssigkeit vorhanden, so muß dieser Überfluß in die Jauchengrube zurücklaufen können. Denn der Mist darf niemals völlig im Wasser liegen, soll er nicht ausgelaugt und wertlos werden. Ebensowenig darf derselbe vollständig austrocknen, nicht einmal an der Oberfläche. Wenn es nötig ist, befeuchtet man ihn von Zeit zu Zeit mit Jauche. Regen und Sonnenschein vermindern den Wert des Stalldüngers. Der Regen laugt ihn aus, die Sonnenwärme macht ihn zu trocken und beschleunigt im Sommer die Zersetzung in hohem Grade. Sind die Kosten einer Bedachung der Düngerstätte zu groß, so ist ihre Anlage an der Nordseite der Gebäude und die Umpflanzung mit schatten— spendenden Bäumen sehr zu empfehlen. Die Bäume bilden dann gleich— zeitig eine Zierde des Gehöftes. Um den Luftzutritt zu beschränken, wird der Mist gleichmäßig festgetreten. Das geschieht am einfachsten durch das Vieh, welches auf die umzäunte Düngerstätte getrieben wird und so zugleich Bewegung in frischer Luft findet. Die verschiedenen Mistarten (Kuh⸗, Pferde-, Schweinemist u. s. w.) verteilt man gleichmäßig, schichten- weise, um einen Dünger von möglichst gleichartiger Beschaffenheit zu be— kommen. Endlich soll der Düngerhaufen überall eine gleichmäßige Höhe haben, ohne Berge oder Täler aufzuweisen. Wurde bereits im Stalle Superphosphatgips oder ein anderes Mittel zur Bindung des Stickstoffes verwendet, so ist ein Ausstreuen solcher Zusätze auf der Düngerstätte in der Regel nicht nötig. Viele lassen den Mist auf dem Felde ausgebreitet liegen, andere pflügen ihn sogleich unter, ein dritter setzt ihn in kleine Haufen, ein vierter schichtet ihn zu großen Haufen auf. Meist ist es jedoch nicht zu empfehlen, ihn in Haufen liegen zu lassen. Bei trockenem Wetter wird ein Teil des flüchtigen Stickstoffes in alle Winde zerstreut; durch den Regen sickern die wertvollsten Bestandteile in die unter dem Haufen liegende Erdschicht und bereichern an diesen Stellen die Ackerkrume über— mäßig an Pflanzennährstoffen. Nach Jahren sind dann noch geile Stellen zu sehen. Wenn es jedoch notwendig ist, den Dünger in Haufen zu setzen, dann bestreut man ihn schichtenweise mit Erde und bedeckt schließ— lich den ganzen Haufen mit einer 25 em starken Bodenschicht. Die Erde unter dem Haufen wird später mit ausgegraben und ausgestreut. — Bei schweren, kalten Ton- und Lehmbbden wird der Mist am besten in frischem, strohigem Zustande sofort untergepflügt. Das Stroh lockert den Boden und ermöglicht eine bessere Durchlüftung desselben. Auch eignen sich für solche Böden Pferde- und Schafmist besonders gut, da diese sich rasch zersetzen. Für andere Bodenarten kann man den Stalldünger längere Zeit