— 277 wahrend der Nacht halten wir uns am längsten und ausdauerndsten in demgelben Zimmer auf und werden deshalb auch am meisten Fon äer Stubenluft der Schlafstube beeinflusst. Räume, die pur kurz vorũübergehender Benutzung dienen, dürfen Klein sein, aber qas Scilafzinmer muls vor allem grosse Lufträume bieten, je grösser, desto besser. In vielen Wohnungen findet man das decte Zimmer als sogenannte Putzssstube gewöhnlich abgeschlossen und die gesamte Familie in engen Räumen zusammengedrängt. Veleles ist ein schönerer Schmuck: blühende, gesunde Menschen in der Familie, oder eine sauber geordnete Putæzstube, welche dem noch unwohnlich und frostig erscheint, wie alle Zimmer, Velche nie bewolnt verden? Aber alle Grölse der Zimmer ist nicht ausreichend ohne Lüftung. Tritt man früh morgens in eine noch nieht gelüftete Schlafstube, in welcher auch nur ein einziger Mensch genächtigt hat, so ist die Luft unerträglich. Gesetzt, es fände gar keine Lufterneuerung statt, s0 verdirbt ein einziger Mensch durch seinen Atem und seine Ausdünstung in einer einzigen Stunde einen Raum von 20 bis 30 Kubikmeter nd Ut nach den 8 Stunden der Schlafenszeit selbst in einem Sadle von 160 bis 210 Kubikmeter Inhbalt noch die Kennzeichen verunreinigter Laft zurück. Das ist einfach aus der bekannten Menge der stündlich ausgeschiedenen Koblensãure zu berechnen. imet nnlch ein Erwachsener stündlich ungefähr 20 Läter Follengaure aus und in 8 Stunden 160. Nehmen vir an, das Ziner latte vorber eine ausserordentlich reine Luft enthalten. etwa mit oooo Kohlensäure, so vürde es bei 200 Kubikmeter Raum nache s stunden dureh den Atem des Menschen noch 8 ooo Kohlensäure mehr gewonnen haben, zusammen also jetzt 18 oo besitzen. Das ist aber schon zu viel, da in einer guten riuft der Roblensäuregehalt niemals in einem grösseren Verbaltnisse vorbanden ist, als in dem von 1: 1000. Glück- licheee volllieht sieh nun etwas Lüftung, etwas Luftaustausch ud ohne unser Zuthun in unseren Wohnungen unaufhörlich von Fclbet durch die Fugen und Spalten in Fenster und Tuüren, durch die gesamten Wande. Wenn nicht, auf diess Weise die Natur für den Zutritt der frischen Luft in den Wohnungen soxgte, würden noch mehr Menschen krank werden. Eine weitere arüebe Ventüation steht mit der Ofenheizung in Verbindung. In einen luftdicut abgeschlossenen Raume würde kein Heuer im fen brennen Der Taftzug im Ofen nämlieh, der das Heuer anfacht und nährt, stellt ich dadurch her, dass fortwährend die kaltere, schwerere Luft aus der Stube die heisse, leichtere uft im Oten nach dem Schornsteine verdrängt. Die Stubenluft ber Vurde nicht in Bewegung Kommen, wenn sie nicht selber Von den ausberhalb der Stube befindlichen Luftmassen gedrüchkt und gedrängt würde. Wir sehen also, dalss die Ofenheizung ein