—— —— 738 9 22 . s Prosa o — — 28* Fabeln —— — S253 — 9 1. Der unzufriedene Elel. von August Gottlieb Meihßner. Asopische Fabeln für die Jugend. Augsburg 1813. 8. 177. 3 einem harten Winter wünschte sich ein Esel sehnlich, sein Bündel Stroh und sein kaltes Nachtlager bald mit wärmerem Wetter und mit einem Mundvoll frischen Grases zu vertauschen. Das wärmere Wetter und das frische Gras kamen, aber mit ihnen zugleich stellte sich so mannigfache Arbeit ein, daß der Esel des Frühlings so überdrüssig als des Vinters ward und sich desto mehr nach dem Sommer sehnte. Auch dieser erschien, aber mit ihm zugleich die Ernte. Wie oft mußte jetzt der Esel Korn und Feldfrüchte bald nach Hause und bald in die Mühle tragen! Wie ängstlich seufzte er über den Sommer, und wie inständig wünschte er sich den Herbst! Der Herbst brach an; Apfel, Trauben und andere Früchte wurden reif; Holz- und Wintervorrat mußten eingesammelt werden. Noch nie glaubte der arme Langohr so übel daran gewefen zu sein, und aufs kläglichste flehte er den Winter an, bald herbei⸗ zueilen, weil er da Ruhe zu finden hoffte. 2. Die Maus, der Frosch und der eih. Von Rarl Simrock. Asops Leben und Fabeln. Frankfurt a. M. 1866. 8. 61. E wäre einmal eine Maus gern über ein Wasser gewesen und begehrte Rat und Hilfe bei einem Frosch. Der Frosch nahm eine Schnur und band den Fuß der Maus an seinen Fuß und fing an über das Wasser zu schwimmen. Als er mitten ins Wasser kam, tauchte er unter und zog die Maus mit hinab, um sie zu ertränken. Als das die arme Maus empfand, widerstrebte sie dem Frosch aus allen Kräften. Indem kam ein Weih geflogen, griff die Maus mit seinen Krallen und den daranhängenden Frosch mit ihr und fraß sie beide. Porger-Lemp, Lesebuch. UI.