J -”r — 84 — Das Seewasser gleicht in kleinen Massen dem Brunnenwasser; in großen Massen sieht es grün aus; es schmeckt salzig und bitter und ist zum Trinken, Brothacken und Waschen untauglich. Daher müssen Seefahrer immer süßes Wasser mitnehmen, und man hat Beispiele, daß, wenn dies ihnen ausging, sie mitten auf dem Meere vor Durst verschmachteten. Zum Kochen bedient man sich seiner nur, um Seefische darin gar zu machen. Übrigens friert es nur bei großer Kälte. Das Mineralwasser wird meist als Heilmittel gebraucht, indem man es entweder trinkt oder sich in demselben badet. Die Mineral¬ quellen sind kalt, warm oder heiß. Man findet deren so heiße, daß man darin Eier sieden und Hühner abbrühen kann. Es ist eine sehr weise Einrichtung der Natur, daß das Wasser so weit verbreitet ist, da es den Menschen zu so mannig¬ faltigem Nutzen gereicht. Menschen und Thiere trinken es und löschen darin ihren Durst; alle Speisen werden mit Hilfe des¬ selben bereitet; wir gebrauchen es zur Reinigung unseres Körpers, unserer Wäsche, unserer Kleider, Häuser und Hausgeräthe. Auch löscht Wasser das Feuer und ist daher bei Feuersbrünsten sehr wichtig. Es trägt die Schiffe, durch welche es möglich wird, auch die entferntesten Erdgegenden mit einander in Verbindung zu setzen, es treibt Mühlen und andere Maschinen, theils in seiner tropfbaren, theils in dampfförmiger Gestalt. Endlich dient es den Pflanzen zur Nahrung und Fischen und vielen anderen Thieren zum Aufenthalt. Bormanns Stilübungen. 67. Am Lache. 1. Bächlein fließet und ergießet Immer weiter hin sich fort. Sieh die schnellen Silberwellen, Wie sie fliehn zum fernen Ort. 2. Keine bleibet, jede treibet Ohne Rast und Aufenthalt. Immer munter geht's hinunter, Und verronnen sind sie bald. 3. Und die Wellen sind die schnellen Stunden deines Lebens, Kind! Bald verschwunden sind die Stunden, Die dir oft so lästig sind.