463 Den scharfen Speer zu senken. Zerfallen magst du, kleines Haus, Mit vielen Brüdern zog ich aus, Ein größeres zu bauen. Ein Haus der Freiheit und desRuhms, Der Weisheit, Schönheit, Stärke, Eine Burg des alten Rittertums, Ein Rüsthaus jedem Werke, Das nach dem rechten Ziele strebt, Ein Haus, in dem der Glaube lebt, Die Liebe, Zucht und Ehre. Der edlen Stämme sollen viel In diesem Hause wohnen, Bei Gottesdienst und Saitenspiel Ein Herrscher in ihm thronen. Der Herrlichste der ganzen Welt, Ein Priester und ein RitterMId, V Man heißt ihn deutscher Kaiser. In diesem Hause soll ein Quell Durch Gottes Huld entspringen. Der wird so rein und silberhell Durch viele Länder dringen, Und wo er fließet, blüht ein Strauß — O Heimat süß, o Vaterhaus! Euch alle wird er laben. Kehrt' ich nun heim, ein halberMann, Eh' ganz das Werk vollzogen, 185. Frülingrgruh Wie mir deine Freuden winken Rach der Knechtschaft, nach dem Streit! Vaterland, ich muß versinken Hier in deiner Herrlichkeit. Wo die hohen Elchen sausen, Himmelan das Haupt gewandt, Wo die starken Ströme brausen, Alles das ist deutsches Land. Von dem Rheinsall hergegangen. Komm' ich, von der Donau Quell, Und in mir sind aufgegangen Liebessterne mild und hell. Niedersteigen will ich, stralen Soll von mir der Freudenschein In des Neckars frohen Thaten Und am silberblauen Main. Weiter, weiter mußt du dringen, Du, mein deutscher Freiheitsgruß, So sähen mich wol fragend an, Die früher mir gewogen. Ich selber fühlte mich verbannt. Die alten Bilder an der Wand, Ich dürfte sie nicht grüßen. Doch was ich denke, was ich sinn', O Heimat, ist dein eigen, Daß ich dein treuer Kämpfer bin, Soll Schwert und Zither zeigen, Es kommt ein Jahr, es kommt ein Tag, Daß ich dich wiedersehen mag; Das wird mir Freude geben. Und fänd' ich nimmer mein Quartier, Wär' anders mir gesponnen, Vielleicht aus schönen Wunden mir , Das heiße Blut entronnen: Auch noch im Grabe bin ich dein, Man soll auf meinem Leichenstein Von meinem Lande lesen. Du heil'ges Meer, du stiller Strand, Auch fern euch zu gehören, Mein Heimatland, mein Preußenland, Mag ich mich kühn verschwören. Mein Volk, du bist zuerst erwacht, So fest und freudig in der Schlacht, O Volk zu Gottes Ehre. Schenkender f. ein das Vaterland. Sollst vor meiner Hütte klingen An dem fernen Memelsluß. Wo noch deutsche Worte gelten, Wo die Herzen stark und weich Zu dem Freiheitskampf sich stellten, Ist auch hei'ges deutsches Reich. Alles ist in Grün gekleidet, Alles stralt im jungen Licht, Anger, wo die Herde weidet, Hügel, wo man Trauben bricht. Vaterland, in tausend Jahren Kam dir solch ein Frühling kaum; Was die hohen Väter waren, Heißet nimmermehr ein Traum. Aber einmal müßt ihr ringen Noch in ernster Geisterschlacht, Und den letzten Feind bezwingen, Der im Innern drohend tvacht: