J 223 früherer Einrichtungsart; die Wohnung eines Altvaters, dessen beste Erinnerungen sich an Hausgerät, Farben und Wandschmuck knüpfen, die von langer Zeit herrühren, die er daher um sich erhalten wissen will, wenn sie auch unscheinbar zu werden und abzubleichen begonnen haben.“ Wie diese Räume mit ihrer Ausschmückung nach ihrer völligen Wiederherstellung in ähnlicher Weise wie das Arbeitszimmer einen un— mittelbaren Eindruck von der Persönlichkeit des Dichters gewähren, so eröffnen die großen Sammlungen einen tiefen Einblick in sein wunderbar vielseitiges Interesse und in das gewaltige Maß von Arbeit, diese Tausende von Gegenständen der verschiedensten Art zusammenzubringen, um sein Bedürfnis nach geistiger Nahrung auf den Gebieten der Kunst, der Naturwissenschaft und der Geschichte nach allen Richtungen zu befriedigen. Die drei östlichen Zimmer haben das meiste wieder vereinigt, was dem Dichter diese vielseitige Anregung bot und vergeistigt in seinen Werken fortlebt. Zum großen Teil stehen die ursprünglichen Schränke noch da mit ihrem alten Inhalt; anderes ist in verglasten neuen Schau— kästen untergebracht, die, mit ihrem Inhalt abwechselnd, den Beschauer über die verschiedenen Gruppen belehren. Das sogenannte Deckenzimmer enthält wertvolle Handzeichnungen aller Schulen, 1000 an der Zahl, Proben einer reichen Sammlung von Porträtmedaillons, die beiden anderen Räume zahlreiche italienische Majoliken und Emaillen, antike und moderne Bronzestatuen, dazwischen Zeichnungen, Büsten, Bildnisse und Werke von Freunden. Nicht weniger bemerkenswert ist das Büstenzimmer, das H. Meyer ausmalte; neben den Büsten Goethes, Herders und seiner Frau, Wielands, Byrons u. a. schaut auch die Büste Christianens wieder freundlich von einem erhöhten Platze herab. In der Mitte zieht ein Abguß des knieenden Niobiden, ein Geschenk König Ludwigs von Bayern, unsere Aufmerksamkeit auf sich. Wir betreten dann das kleine traute Gartenzimmer, in dem der Dichter gerne mit seinem fürstlichen Freunde und anderen Vertrauten, wie Schiller, zu plaudern pflegte; ein grüner Schimmer fällt vom Garten her hinein, in dem er zu freien Stunden jeden hellen Sonnen— schein zu genießen pflegte. Er ist noch heute unverändert erhalten. Unter den älteren Bäumen hat der Dichter noch selbst gesessen, zwischen den Buchsbaumhecken ist er in gelbem Hausrock auf und ab gewandelt und hat sich an den Kaiserkronen und den Rosen ersreut, deren Ab— kömmlinge noch heute blühen. In den beiden kleinen Häuschen waren früher die phyfikalischen und naturhistorischen Sammlungen untergebracht, die jetzt im Dachstock aufbewahrt werden. Der Hauptteil der minera— logifchen Sammlung, 17873 Nummern, die eine unerreichbare Darstellung der Gänge und Mineralien des Erzgebirges bieten, füllt jeßt einen Raum im Erdgeschoß des Hinterhauses, in dem sich uns das Arbeitszimmer