3n des Palastes Seite, die sich zu dem Richtstuhl hinzog, Line Römerin her und sieht Maria. Die junge, Bleiche Römerin blieb, so wie gelöst ihr das haar floß Und das leichte Gewand die bebenden Glieder herunter, voll Bewunderung stehn. Denn die Mutter des Unerschaffnen Zeigte, wiewohl der Schmerz sie verhüllte, in ihren Gebärden Line Hoheit, von Lngeln, weil die auch dann sie verstanden, Noch bewundert,- verhüllt vom Schmerze, stieg sie am tiefsten Zu den Menschen hinab, von ihnen bewundert zu werden: Denn die kannten nicht, was an der heitern die himmlischen sahen. Lndlich redet die Uomerin: „Sag, 0 sage, wer bist du? Wer du auch seist, noch nie hab' ich diese Hoheit gesehen, Viesen göttlichen Schmerz!" Da unterbrach sie Maria: „Wenn du wirklich das Mitleid, das du in deinem Gesicht hast, Buch in dem Herzen empfindest, so komm, 0 Römerin, führe Mich zu portia!" Mehr noch erstaunt, antwortet mit leiser, Sanfter Stimme die Römerin: „Ich bin portia." — „Du bist portia selbst? Lin geheimes, ein linderndes, stilles verlangen Wünschte mir portia so, da ich dich sahe. Du bist es Rlso selber, 0 Römerin? Zwar du kennest die Schmerzen Liner Mutter nicht ganz, die zu einem Volke gehöret, Welches ihr haßt,- doch Israelitinnen selber erzählen. Daß dein herz voll Menschlichkeit sei. Der Mann, den Pilatus Richtet, er hat kein Übel getan, den Tyrannen verklagen! Ich bin seine Mutter!" Maria hatt' es gesprochen, portia blieb vor ihr stehn und sah mit sanftem Erstaunen, Mit Entzückung sie an. Denn über den Rümmer des Mitleids Siegte der höhre Gedanke. Sie konnte jetzt nur bewundern. Lndlich rief sie: „Lr ist dein Sohn? Glückselige, du bist Dieses Göttlichen Mutter? du bist Maria?" Dann wendet Sie sich von ihr und richtet gen Himmel ihr staunendes Rüge. „Sie ist seine Mutter, ihr Götter! Luch mein' ich, ihr Hähern, Besseren Götter, die mir in dem Traume voll Ernst sich entdeckten. Jupiter heißt ihr nicht, ihr heißet nicht Phöbus Rpollo. Rber wie euer Namen auch heißt, ihr seid es, ihr sandtet Mir die Mutter des größten der Menschen, wenn er ein Mensch ist! Und mich bittet sie? mich? Nein, bitte mich nicht! 0, führe Mich vielmehr zu ihm hin, zu deinem erhabenen Sohne, Daß er der Dunkelheit mich, den Zweifeln entreiße, von fern nur Ruf mich blicke und mir die Sehre der Gottheit entfalte!" portia hatte zuletzt sich gewandt. Mit Rügen voll Siebe Suchte Maria der Römerin Rüg' und redete wieder: „Wie ist deine Seele bewegt! Ja, portia liebt mich! portia! 0, ich war es auch, war der glücklichen Mütter