Brachmann. Brentano. [III] 11 „Ich weiß, was ihr fordert, und bin bereit - Ja, werft mich ins schäumende Meer! Doch wisset, das rettende Ziel ist nicht weit, Gott schütze dich, irrendes Heer!" 11. Dumpf klirrten die Schwerter, ein wüstes Geschrei Erfüllte mit Grausen die Luft- Der Edle bereitete still sich und frei Zum Weg in die flutende Gruft. Zerrissen war jedes geheiligte Band- Schön sah sich zum schwindelnden, Rand Der treffliche Führer gerissen, und: — „Land! Land!" rief es und donnert' es: „Land!" 12. Ein glänzender Streifen, mit Purpur gemalt, Erschien dem beflügelten Blick; Vom Golde der steigenden Sonne bestrahlt, Erhob sich das winkende Glück, Was kaum noch geahnet der zagende Sinn, Was mutvoll der Große gedacht. — Sie stürzten zu Füßen des Herrlichen hin Und priesen die göttliche Macht. Klemens Brentano (1778—1842). *10 Die Gottcsmauer. 1. Draus bei Schleswig vor der Pforte Wohnen armer Leute viel, Ach, des Feindes wilder Horde Werden sie das erste Ziel. Waffenstillstand ist gekündet, Dänen ziehen ab zur Nacht. Russen, Schweden sind verbündet, Brechen her mit wilder Macht? Draus bei Schleswig, weit vor allen, Steht ein Häuslein ausgesetzt.