3 BBBB * 25888267 bleichten Gebeine der Perlentaucher hervor, die die Gier nach den Schätzen des Meeres in den Tod geführt hat. Ein aus Sandquadern erbauter Palast, mit dem schönsten Stuck aus Austerschalenkalk über— zogen, den die Engländer hier erbaut haben, ist der einzige Schmuck dieser Gegend, der einförmigsten von ganz Ceylon. Das ist der Ort, auf dem sich das bunteste Treiben entwickelt, wenn die Zeit gekommen ist, wo auf Befehl der Regierung die Taucher— boote erscheinen. Tausende und Tausende strömen aus allen Teilen Indiens herbei. Da erheben sich plötzlich längs des Gestades breite Straßen; Hütte drängt sich an Hütte, erbaut aus Bambuspfählen, bededt mit Palmblättern, Reisstroh oder bunten Wollzeugen. Die eingeborenen und fremden Handelsleute schlagen ihre Buden auf. Alle indischen Sitten und Trachten kommen zum Vorschein, jede Kaste und Selte ist vertreten; es fehlt nicht an Abenteurern und Dieben; Gaukler, Taschenspieler und Tänzerinnen ergötzen mit ihren Künsten die Menge. An jedem Morgen gehen zweihundert Boote in die See; ein jedes Boot trägt zwei Taucher nebst zwei Gehilfen und einem malayischem Soldaten, dessen Bestimmung es ist, zu verhüten, daß die Muscheln ihrer Perlen beraubt werden, bevor die Boote wieder ans Land zurück— gekehrt sind. Sobald diese Flotte, an ihrem Bestimmungsorte, etwa vier eng— lische Meilen vom Ufer, angelangt ist, beginnt die Arbeit der Fischer. Eine bewaffnete Schaluppe liegt zu ihrem Schutz in der Nähe. Wer einen Platz unter dem Zeltdach erlangen kann, der mag nun mit Muße und Bequemlichkeit das merkwürdige Schauspiel genießen, das sich ihm darbietet. An dem Maste jedes Bootes ist eine Querstange angebracht, die über den Bord des Schiffes hinausragt. An dieser ist eine Rolle befestigt, um die ein langes Tau gewunden ist, an dessen Ende ein zweihundert bis dreihundert Pfund schwerer Stein hängt. Der Taucher, der mit einem Korbe versehen ist, besteigt diesen Stein, und auf ein von ihm gegebenes Zeichen wird er hinuntergelassen und sinlt rasch auf den Grund, worauf der Stein wieder in die Höhe gezogen wird. Der Taucher klammert sich in der Tiefe mit der linken Hand an Felsen oder Seegewächsen an und rafft mit der rechten so viel Muscheln als möglich in seinen Korb. Dann läßt er sich los und schießt wieder an die Oberfläche des Meeres; ein Gehilfe zieht ihn sogleich ins Boot,