270 Ñus der Dichtung um die Mitte des 19. Jahrhunderts. Nikolaus Lenau (1802—1850). 1. Prímula veris! I. 1. Liebliche Blume, Bist du so früh schon wiedergekommen? Sei mir gegrüßet, Primula veris! 2. Leiser denn alle Blumen der wiese hast du geschlummert, Liebliche Blume, Primula veris! 1. Liebliche Blume, Primula veris! holde, dich nenn' ich Blume des Glaubens. 2. Gläubig dem ersten winke des Himmels Lilst du entgegen, Offnest die Brust ihm. 3. Frühling ist kommen, wögen ihn Fröste, Trübende Nebel wieder verhüllen; 3. Dir nur vernehmbar Lockte das erste Zanfte Geflüster weckenden Frühlings, Primula veris! 4. wir auch irn Herzen Blühte vorzeiten, Lchoner denn alle Blumen der Liebe, Primula veris! 4. Blume, du glaubst es, Daß der ersehnte Göttliche Frühling Endlich gekommen, 5. Öffnest die Brust ihm; Uber es dringen Lauernde Froste Tödlich ins herz dir. 6. wag es verwelken! Ging doch der Blume Gläubige Seele Nimmer verloren! 2. Liebesfeier. 1. Un ihren bunten Liedern klettert 2. Da sind, soweit die Blicke gleiten, Die Lerche selig in die Luft; Ultäre festlich aufgebaut, Ein Iubelchor von Zängern schmettert Und all die tausend herzen läuten 3m Walde voller Blüt' und Dust. Zur Siebesfeier dringend laut. 3. Der Lenz hat Nosen angezündet Un Leuchtern von Zmaragd im Dom; Und jede Seele schwillt und mündet hinüber in den Gpferstrom.