*. Die Sterne, so am Himmel stehn, lassen sih um bob Goues sehn Und Ehre hm beweisen Die Eul' auch, die nicht singen kann, Zeigt doch mit ihrem Heulen an, Daß sie Gott auch thu' preisen; Drum dein Stimmlein Laß erschallen, dann vor allen Kanst du loben Gott im Himmel hoch dort oben. —2* 9 38 9 5. Nur her, mein liebstes Vögelein! Wir wollen nicht die fäulste seyn, Und schlaffen ligen bleiben: Vielmehr, biß daß die Morgenröth' Erfreuet diese Wälder-öd, In Gottes Lob vertreiben. Laß dein Stimmlein Laut erschallen, dann vor allen Kanst du loben Gott im Himmel hoch dort oben. 189. Spaziergang im Walde. Von M. Opih. Uartini Opitii weltliche poemata. Breßlau, Fellgibel (1637). Thl. U, Buch 4 der poetischen Wälder, S. 192. 1. Kompt, last uns auß spatzieren, 4. Mehr wol dem, der frey lebet, hören durch den Wald Wie du, du leichte Schar, Ae Vögel mufieiren, In Trost und Angst nicht schwebet, Das Berg und Thal erschallt. Ist ausser der Gefahr. 2. Vol dem, der frey kan singen, 5. Ihr werdet zwar umbgangen, Wie ihr, ihr Volck der Lufft; Doch hält man euch in werth; Mag seine Stimme schwingen Ich bin von der gefangen, Zu der, auff den er hofft. Die meiner nicht begehrt. 3. Ich werde nicht erhöret. 6. Ihr könt noch Mittel finden, Zure ich gleich ohne Ruh; Entfliehen auß der Pein; so mich singen lehret, Sie muß noch mehr mich binden, topfft selbsi die Ohren zu. Soll ich erlöset seyn. 190. Der Sommerabend. Von Jp hebel. Allemannische Gedichte, ins Hochdeutsche übertragen von R. Reinick. Leipzig 1853. S. 67. 4 O sieh, wie ist die Sonne müd', Wie wetzten sie die Schnäbelchen! duh wie sie still nachhause zieht! Und keins geht hungrig doch zu Bett, leh, wie Strahl um Strahl verglimmt, Das nicht sein Theil im Kröpfchen hätt'. d sie ihr Tuchelchen da nimmt, 5. Der Kirsche, die am Baume lacht, n Bölichen, blau mit Roth vermischt, Hat rothe Backen sie gemacht. nd sich damit die Stirne wischt! Und wo im Feld die Ähre schwankt, an Wahr ist es, sie hat schlimme Zeit Und wo am Pfahl die Rebẽ rankt, n Somuier gar! Der Weg ist weit, Gleich kümmert sich die Sonne drum, Arbeit find't sie überall. — Hängt ihnen Laub und Blüten um. duut und Feld, in Berg und Thal 6. Und auf der Bleiche, seht doch an! un gtalles sich nach ihrem Schein Macht sie sich Arbeit, wo sie kann. will von ihr gesegnet sein. Das hat dem Bleicher schon behagt, 9 Manch Blümlein hat sie ausstaffiert, Doch hat er nicht „Gott's Lohn!“ gesagt. Un Farben so charmant geziert. Ist irgend Wäsche wo im Ort, n Bienchen gab sie seinen Trunk Sie trocknet hier, sie trocknet dort. n an zu ihm· Hast auch genung?“ 7. Und wirklich wahr: allüberall, benn ein Käferchen in Eil', Wo irgend nur die Sens' im Thal iß bekam es auch sein Theil. Durch Gras und durch die Halme ging, un Manch Samenhülschen sprengt sie aaf Da macht sie Heu. Wie geht das flink 9 holt den Samen draus herauf. Es will was sagen, meiner Treu', ie bettelten die Vögelchen, Am Morgen Gras, am Abend Heu.