9. O Schill! O Schill! Du tapferer Held! Was sind dir für bübische Netze gestellt! Viele ziehen zu Lande, es schleichet vom Meer der Däne, die tückische Schlange, daher. 10. O Schill! O Schill! Du tapferer Held! Was sprengst du nicht mit den Reitern ins Feld? Was schließest in Mauern die Tapferkeit ein? In Stralsund, da sollst du begraben sein. 11. O Stralsund, du trauriges Stralesund!' In dir geht das tapferste Herz zugrund, eine Kugel durchbohret das treueste Herz, und Buben, sie treiben mit Helden Scherz. 12. Da schreiet ein frecher Franzosenmund: „Man soll ihn begraben wie einen Hund, wie einen Schelm, der an Galgen und Rad schon fütterte Krähen und Raben satt." 13. So trugen sie ihn ohne Sang und Klang, ohne Pfeifenspiel und ohne Trommelklang, ohne Kanonenmusik und Flintengruß, womit man die Tapfern begraben muß. 14. Sie schnitten den Kopf von dem Rumpf ihm ab und warfen den Leib in ein schlechtes Grab, da schläft er nun bis an den jüngsten Tag, wo Gott ihn zu Freuden erwecken mag. 15. Da schläft der fromme, der tapfre Held, ihm ward kein Stein zum Gedächtnis gestellt; doch hat er auch keinen Ehrenstein, sein Name wird nimmer vergessen sein. 16. Denn zäumet ein Reiter sein schnelles Pferd, und schwinget ein Reiter sein blankes Schwert, so rufet er immer: „Herr Schill! Herr Schill! Ich an den Franzosen euch rächen will." 233. äuf, danket Gott und betet an den Helden aller Helden, von dem die Erden ab und an und alle Himmel melden. Auf! Werdet heute ein Gesang! Auf! Klinget heute einen Klang! Gott sei allein die Ehre! Danklied. 1813. 2. Denn trotzig gleich der Meeresflut, wann wilde Stürme brausen, ergoß sich grimmer Feinde Wut mit Schrecken, Angst und Grausen; voran zog Hunger, Pest und Tod, und durch die Länder ward gedroht: Wer wagt mit uns zu streiten?