Fritz Reuter. 195 I sünd sei all dor." — „Na, denn wollen wir hinausgehen," was de Ant- wurt. — „Nein, liebe Regina," säd de Paster, „laß sie herein kommen!" — „Ach, Pastor, sie treten mir die Stube so voll Schnee." — „Schabt ihm nicht! Nicht wahr, Nike, du stehst morgen frits) ein bißchen zeitiger auf un scheuerst die Stube?" — Dat wull Rike denn nu girn dauhn, un de Dör würd upmakt, un herinne schow sick Kopp an Kopp, Flaßköpp un Swartköpp, dat ganze lütte Görenvolk nt den Dorp; un dor stunnen sei nu un wischten an de Nasen Herümmer, un de Ogen würden ümmer gröter, un keken de Appeln un de Pepernaet an, un de Müler deden sick ntenanner, as wullen sei de Appeln un Pepernaet den richtigen Weg wisen, wo sei getrost herinner spazieren künnen. — „So," säd Fru Pastern, „nu mal all de Paten irst vor! — Hawermann," sett'te sei hentau, „nächst den Ältern sind wir, mein Pastor und ich, ja doch die nächsten zu unsern Paten." — Un aewer de Hälft von de Gesellschaft drängte sick nah vor, denn gaud bi de Hälft von all de Dörpgören hadd Herr un Frn Pastern Vadder stahn. Un ein Mogelant hadd sick dor mit mang drängt, dat was Jöching Rührdanz, de verleben Johr seihn hadd, dat de Paten mihr kregen, as de annern; aewer Stine Wasmuths würd dat gewohr un schow em tau- rügg un säd: „Jung', du büst jo gor kein Pät;" womit denn sine utver- schamten Ansprüch fallen müßten. Nu kam de Herr Paster mit Banker unner den Arm, un wat nu Päten wiren, de all aewer Winter bi em tau'm Beden gungen, de kregen ein jeder ein Gesangbauk, un de annern kregen Schriwbäuker un Tafeln un Fibeln un Katekismen, je nachdem hei't insach; un jeder von de Gören säd: „Ick bedank mi ok, Pät!" aewer de en Gesangbauk kregen hadden, säden: „Ick bedank mi ok velmal, Herr Paster!" Dat was en Her¬ kamen von öltlings her. — Un tut kämm Frn Pastern: „So! Ich nehme die Nüsse, Luise, du nimmst die Pfeffernüsse, und Herr von Rambow, Sie nehmen die Äpfelkörbe, und nu immer die Reihe entlang! — So, tut stellt jng mal all in Reihen hen und hollt jug' Geschirr parat!" — Aewer ganz ruhig gung dat nich af, dat gaww en Drängen un Schupfen, denn jeder wull in de irste Reih, un jeder höll nu sin Geschirr vör sick, worin hei den Heilchrist faten wull; de lütten Dirns hadden ehr Schürten; aewer de Jungs hadden allens mitbröcht, wat holl was; de .hadd 'ne Schölte!, de hadd en Mehlbüdel, de hadd sinen Bader sinen Haut, un weck Höllen ahn' alle Verlegenheiten, ganz drift, Fiwschepelssäck up, as künn 't ehr gor nich fehlen, dat sei sei bet baben vull kregen. — Nu gung dat Verdeilen los! „Süh da! — Da! — Da! Holt!" rep de Fru Pastern, as sei bi so'n rechten, dreihörigen Slüngel ankamm, „Herr von Rambow, dieser kriegt keine Äpfel, der hat sie sich schon im Sommer voraus aus dem Gartett „ 13*