Fröhlich. O Gott, es war nicht bös gemeint, — Der andre aber geht und klagt. 5. O lieb, solang' du lieben kannst! O lieb, solang' du lieben magst! Die Stunde kommt, die Stunde kommt, Wo du an Gräbern stehst und klagst. 6. Dann kniest du nieder an der Gruft Und birgst die Augen, trüb und naß, — Sie sehn den andern nimmermehr — Ins lange, feuchte Kirchhofsgras. 7. Und sprichst: „O schau auf mich herab, Der hier an deinem Grabe weint! Vergib, daß ich gekränkt dich hab'! O Gott, es war nicht bös gemeint!" 8. Er aber sieht und hört dich nicht, Kommt nicht, daß du ihn froh umfängst; Der Mund, der oft dich küßte, spricht Nie wieder: „Ich vergab dir längst!" s. Er tat's, vergab dir lange schon, Doch manche heiße Träne fiel Um dich und um dein herbes Wort — Doch still, — er ruht, er ist am Ziel! m O lieb, solang' du lieben kannst! O lieb, solang' du lieben magst! Die Stunde kommt, die Stunde kommt, Wo du an Gräbern stehst und klagst! Ges. Dichtungen, II, S. 157 f. LinanrieL Fröhlich. 94. Turnen. „Schwing mir die Buben und schwing mir sie stark!" Ruft dem Winde der Wald; „Klagen sie gleich in müdem Gestöhn, Laß mir nicht ab so bald! Also nur wurzelt ihr Fuß, und mit Mark Füllet sich Arm und Brust; Und sie wachsen zu stolzen Höhn, Mir eine Herzenslust. Denn ich hasse die Zwergenart,