Lagarde. 291 Nach jenem ungekannten Meer, Um das die Eltern frohgemut Nie müde Flügel schwangen. 2. Da springt die Tür: da steht das Fenster aus: Fort aus dem Haus! zum Himmel jetzt hinauf! Den Wolken nah hat Umschau er gepflogen. Nach kurzer Zeit Weiß er genug Bescheid Und ist davongeflogen Nach jenem nicht vergeßnen Meer, Des Wogen, Winde, Vogelruf Ihm durch die Seele zogen. 3. Und wie die Möwe dann die See erblickt, Die Well' auf Welle nach dem Strande schickt, Die draußen Well' auf andre Welle bauet, Stürzt sie geschwind, Der See heimkehrend Kind, Dem vor der See nicht grauet, Auf jenes allgewalt'ge Meer Mit einem Schrei der Lust und schaut Und schwebet, schwebt und schauet. < Mein Herz ist solche Möwe tief im Land: Die Sehnsucht steht ihm nach fremdliebem Strand, Nach einem Meer, das jenen Strand bespület, An dessen Flut — Wie wohl die Heimat tut! — Es seine Heimat fühlet. O einen Schrei der Lust zum Himmel auf, Wann erst die so erwünschte Luft Mir Stirn und Wangen kühlet. Gedichte. S. 71 f. 260. Stammbuchblatt. Gott fragt, damit du Antwort gebest: Gott drückt, damit du dich erhebest. Wenn vor dir ein Geheimnis schweigt, So heißt das nur: du sollst ergründen. »Wenn Ecke sich auf Ecke zeigt, Jst's deine Pflicht, sie abzuründen. Was deiner Zeit und deinem Kreise fehlt, Ist deines Amts hinzuzufügen. 19'