4 496 37. Flagellantenlied. Aus der Chronik Jakobs von Königshofen. Do man zalte M. eec. Xlix. jor viertzehen uacht nach sungichten, do koment gen Strosburg wol ge geischeläre; die hattend leben und wise an in also ich hie ein teil sagen wil. Zuom ersten so hettend sin gar kostbere vanen von samittüchern und von baldecken, uf zehen oder acht vanen, und also menige gewunden kertzen: Die truog men in vor wo siu in stette oder in Dörfer giengent, ünd stürmede alle glocken gegen in. Und die geischeläre giengent den vanen noch ie zwene und zwene mit einander und hettent alle mentelin au und hüete uf mit roten eriucen. Zwene sungent vor und denne die andern alle noch. Und ihr leis und ir gesang war also. Nu ist die betevart also her Crist reit selber gen Jerusalem, Er füerte ein criuce in seiner Hant. Nu helfe uns der heilant Vu ist die betevart also guot. vif uns, herre, durch din heiliges bludt, as du an dem criuce vergossen host Und uns in dem Elende geloffen host. Vu ist die Strosse also bereit, Die uns zuo unser frowen treit, In unser lieben frowen lant. u helfe uns der heilant! Wir sullent die buosse an uns nemen, Das wir gotte deste bas gezemen, Adort in sins vatter rich Des bitten wir dich alle glich. So bitten wir den heilgen Crist, Der aller welte gewaältig ist. So sin alsus in die kirchen komment, so knieuweten siun nieder und sungent: n der wart gelabet mit Gallen: es sullent wir alle an criuce vallen. Und do vielent sin alle eriucewys an die erden, das es clapperte. Und so siu ein weile alsus gelegen, so huop ir vorsenger an und sang: Nu hebent uf iuwer Hende, Das got dis grosse sterben wende. Nu hebet uf iuwere arme, Das sich got über uns erbarme. Und denne stuondent siu uf, und dotent sus Dristunt Und denne luodent sin die liute heim zuo imbisse, und eind luod zwinzig eins zehen, und iegeliches noch sinen statten, und buttentz in wol. 38. Heinrich von Laufenburg. Er lebte um die Mitte des 15. Jahrhunderts als Domdechant zu Freiburg im Breisgau. Heimweh. wölt, daz ich daheime wer, ud aller welte trost euber mein, daheim im Himmelrich, o ich Got schowet eweclich Woluf, min sel, und riht dich dar! Do wartet din der engel schar Won alle welt ist dir ze clein, Du kumest denne wider hein. Dohein ist leben one tod Und ganze frbiden one not. Do i gesundheit one we Und wäret u und iemer me. Do sind doch tusend jor als hüt Und ist ouch kein verdriessen nut. Woluf, min Herz und all min muot Und suoch das guot ob allem guot.