18 Fröhlich hallte der Pokale Läuten Dort, wo wild verschlungne Ranken sich Ueber Uhunester schwarz verbreiten, Bis der Sterne Silberglanz erblich. Die Geschichten schwererkämpfter Siege, Grauser Abenteu’r im heil’gen Kriege Weckten in der rauhen Heldenbrust Die Erinnrung schauerlicher Lust. 0 der Wandlung! Graun und Nacht umdüstern Nun den Schauplatz jener Herrlichkeit, Schwermuthsvolle Abendlüfte flüstern. Wo die Starken sich des Mahls gefreut! Disteln wanken einsam auf der Stätte, Wo um Schild und Speer der Knabe flehte, Wo der Kriegsdrommete Ruf erklang, Und aufs Kampfross sich der Vater schwang. Asche sind der mächtigen Gebeine Tief im dunkeln Erdenschoosse nun! Kaum dass halb versunkne Leichensteine Noch die Stätte zeigen, wo sie ruhn. Viele wurden längst ein Spiel der Lüfte, Ihr Gedächtniss sank, wie ihre Grüfte 5 Vor dem Thatenglanz der Heldenzeit Schwebt die Wolke der Vergessenheit. So vergehn des Lebens Herrlichkeiten, So entfleucht das Traumbild eitler Macht! So versinkt im schnellen Lauf der Zeiten, Was die Erde trägt, in öde Nacht! Lorbeern, die des Siegers Stirn umkränzen, Thaten, die in Erz und Marmor glänzen, Urnen, der Erinnerung geweiht, Und Gesänge der Unsterblichkeit! Alles was mit Sehnsucht und Entzücken Hier am Staub’ ein edles Herz erfüllt, Schwindet, gleich des Herbstes SonnenblickenT Wenn der Sturm den Horizont umhüllt. Die am Abend freudig sich umfassen, Sieht die Morgenröthe schon erblassen, Selbst der Freundschaft und der Liebe Glück Lässt auf Erden keine Spur zurück. Süsse Liebe! Deine Rosenauen Grüssen an bedornte Wüstenei’n, Und ein plötzliches Gewittergrauen Düstert oft der Freundschaft Aetherschein.