237 Ich muß dich doch noch etwas fragen: Was, rief er, spricht man denn von mir? „Das", sprach der Star, „das weiß ich nicht zu sagen; Denn keine Seele redt von dir." So will ich, fuhr er fort, mich an dem Undank rächen Und ewig von mir selber sprechen. Geliert. 67. Ter Reisende. 1. Ein Wandrer bat den Gott der Götter, Den Zeus, bei ungesti'nuem Wetter Um stille Luft und Sonnenschein. Umsonst! Zeus läßt sich nicht be¬ wegen. Der Himmel stürmt mit Wind und Regen; Denn stürmisch sollt es heute sein. 3. Ein naher Wald soll ihn be- schirinen; Er eilt, dem Regen und den Stürmen In diesem Holze zu entgehn. Doch eh der Wald ihn aufgcnom- men, So sieht er einen Räuber kommen Und bleibt vor Furcht im Regen stehn. 2. Der Wandrer setzt mit bittrer Klage, Daß Zeus mit Fleiß die Menschen plage, Die saure Reise mühsam fort. So oft ein neuer Sturmwind wütet Und schnell ihm stillzustehn gebietet, So oft ertönt ein Lüsterwort. 4. Der Räuber greift nach seinem Bogen, Den schon die Nüsse schlaff gezogen, Er zielt und faßt den Pilger wohl. Doch Wind und Regen sind zuwider; Der Pfeil füllt matt vor dem dar¬ nieder, Dem er das Herz durchbohren soll. 5. O Thor! läßt Zeus sich zornig hören, Wird dich der nahe Pfeil min lehren, Ob ich dem Sturm zu viel erlaubt? Hätt ich dir Sonnenschein gegeben, So hätte dir der Pfeil das Leben, Das dir der Sturm erhielt, geraubt. Ecllert.