39. Kautschuk und Guttapercha. O 9 321 2 5 39. Kautschuk und Guttapercha. Wenn man den Stengel einer Wolfsmilchpflanze abbricht, so zeigt sich an den Bruchflüchen ein weißer Tropfen. Dies ist der sogenaunnte Milchsaft. In den tropischen Gegenden giebt es Bäume, welche solchen Milchsaft in größter Fülle enthalten. Unter ihnen ist namentlich der Federharz- oder Kautschukbaum von Wichtigkeit. Sein Milchsaft verdichtet sich und liefert das Federharz Gummi elasticum) oder den Kautschuk, wonach er seinen Namen erhalten hat. Indessen wird dieser Stoff von verschiedenartigen Bäumen in Brasilien, Mittel-Amerika, Afrika und Ostindien gewonnen. Nach einem Baume des letztgenannten Kautschuk-Vaum. U2 n. G. Landes führt die Masse auch den Namen Guttapercha. Der erste Kautschuk kam in Form künstlicher Flaschen zu uns. Diese bildete man dadurch, daß man einen Klumpen Lehm am Ende eines Stockes wieder— holt in flüssiges Federharz tauchte und später, nachdem der Harzüberzug erstarrt war, den trockenen Lehm ausklopfte. Knaben kamen hin und wieder auf den Einfall, aus einer solchen Flasche dünne Streifen zu schneiden und zu einem Gummiballe zusammen⸗ zuwickeln. Wegen seiner Elastizität und gänzlichen Undurchdringlichkeit für das Wasser fertigte man aus dem Gummi allmählich mancherlei Gegen—