84 — 185. 190. 195. 200. 205. 210. 215. 220. Er maß vom Wirbel zu den Zeh'n Den Jüngling, der ihm bot die Fehde: Ihm, der auch noch im halben Schlaf Ein aufgespanntes Härchen traf, Der nun schon längst von Jahr zu Jahr Der Schützenkrone sicher war, Der beste weit von Dietrichs Mannen, Wenn's galt, die Armbrust stark zu spannen Und aus den hochgeschwungnen Händen Den raschen Jagdspeer zu entsenden. Nun sah er hier den zarten Gegner, Der um so jünger, je verwegner: Sah an den schmiegsam schlanken Leib, Die Arme weiß, als wär's ein Weib, Sah diesen weichgelockten Knaben, Erstrebend Preis und Fürstengaben. Es blickte stolz der starke Mann Halb abgewandt den Burschen an, Doch wie er ihm ins Auge schaut, Das trug den Blick so selbstvertraut, Das blieb so fröhlich, kühnlebendig Und doch so ruhig, stillverständig — Da starb ihm, auf der Lippe schon, Das rasche Wort, der stolze Hohn. „Gut denn,“ so sprach er, „junges Blut! Heut mögt ihr zeigen euern Mut. Hört ihr, wie schon zum Schützenfeste Die Pauke ladet muntre Gäste? Fürwahr das Schicksal beut euch Gunst, Dafern nur euch nicht fehlt die Kunst!“ Der Jüngling rafft sich aus der Rast, Er geht hinab zum Rhein in Hast, Wo er des Nachens Kette löst Und starken Tritts vom Land ihn stößt. „Dich brauch ich nicht!“ so ruft er munter, „Treib du mit Glück ins Meer hinunter!“ Der Förster staunend ihn beschaut, Und beide wandten sich zu wandern; Hinfort sprach keiner zu dem andern, Doch Herzen klopften laut; Denn beide fühlten's wohl sich an: Es fand hier jeder seinen Mann!