Groth: He much ni mehr. — Schmid: Das Vöglein auf dem Weihnachtsbaum usw. Z5g Zum erstenmal, berauscht vom neuen Glück, Kehrt es zu seinem Hause nicht zurück. 25 Hart an das Stämmchen duckt es still und klein Und schlummert in der grünen Dämmrung ein. Und sinnend sah ich lang des Lieblings Ruh', Wie erst dem Spiel, dem zierlich heitren, zu — Als durch des Vogels Leib mit einemmal 30 Ein seltsam Zittern wunderbar sich stahl; Das Köpfchen mit dem Fittich zugetan, Fing es geheim und süß zu zwitschern an — Im Traum geschah's — und Wald und.Waldeswehn Schien ahnungsvoll durch diesen Traum zu gehn — 35 Und seltsam überkam's mich bei dem Laut! Was nie das Tierchen lebend noch geschaut, Des freien Waldes freie Herrlichkeit, Nun lag es offen da vor ihm und weit — Mich aber mahnt es einer andern Welt 40 Und mancher Frage, zweifelnd oft gestellt, Und dieses Leben deuchte mir ein Traum Wie der des Vögleins auf dem Weihnachtsbaum l 205. Die Eichbaume. Von Friedrich Hölderlin. (1797.) Aus den Gärten komm' ich zu euch, ihr Söhne des Berges! Aus den Gärten; da lebt die Natur geduldig und häuslich, Pflegend und wieder gepflegt, mit fleißigen Menschen zusammen. Aber ihr, ihr Herrlichen! steht wie ein Volk von Titanen 5 In der zahmeren Welt und gehört nur euch und dem Himmel, Der euch nährt' und erzog, und der Erde, die euch geboren. Keiner von euch ist noch in der Menschen Schule gegangen, Und ihr drängt euch, fröhlich und frei, aus kräftiger Wurzel Untereinander herauf und ergreift, wie der Adler die Beute, lO Mit gewaltigem Arme den Raum, und gegen die Wolken Ist euch heiter und groß die sonnige Krone gerichtet. Eine Welt ist jeder von euch; wie die Sterne des Himmels Lebt ihr, jeder ein Gott, in freiem Bunde zusammen. Könnt' ich die Knechtschaft nur dulden, ich neidete nimmer 15 Diesen Wald und schmiegte mich gern ans gesellige Leben; Fesselte nur nicht mehr ans gesellige Leben das Herz mich, Das von Liebe nicht läßt, wie gern würd' ich unter euch wohnen!