21 Im Genuß der überschwenglichen Fülle von Vorteilen, Anregungen und Schauspielen, welche die Weltstadt bot, befanden sich die höchsten und niedrigsten Schichten der Bevölkerung am wohlsten, die höchsten, weil sie die Mittel besaßen zu einem fürstlichen Dasein, die niedrigsten, weil ihnen ohne Mühe zu t«nl wurde, was ihren Lebensansprüchen ge¬ nügte: „Brot und Spiele". Wo aber so viel Licht und Glanz war, da zeigten sich auch tiefe Schatten, und diesen Schattenseiten des Lebens in Rom waren am meisten die mittleren Klassen ausgesetzt. £. Friedländer. (Gekürzt.) 8. Gesang der römischen Legionen. 1. Durch Alpenschnee, durch Parthersand Mit immer stetem Schritte, Wir tragen mit das Vaterland Und Römer Recht und Sitte. 2. Und wo der Feldherr Lager schlug, Da kann uns Heimat werden; Wir folgen unsrer Adler Flug, Und unser ist die Erden. 3. Und nach dem Sieg das Schwert gesenkt Und Pflug geführt und Spaten: Das Land, das römisch Blut getränkt, / Ist römischer Penaten. 4. Am Euphrat und am Donaustrom Blüht heil'ger Dienst der ^axen^- Und rings ersteht ein kleines Rom Zum Staunen der Barbaren. 1 5. Der Sumpf versiegt, der Urwald fällt, . Nahn sich des ^Lictors Stäbe; Wir bringen eine schönre Welt: / / / Den Ölbaum und die Rebe. 6. Wir bauen Straßen von Granit/ Die noch in fernsten Tagen Den ehrnen Schritt, den Siegesschritt 7. Denn uns ist aus Orakel mund Das Schicksalswort verkündet: So ewig steht im Erdenrund Das Römerreich gegründet;