461 — Und sein Aug' versendet wild're Blitze, Als die Wetter durch die Wolkenritze, Und er spricht aus tiefempörtem Herzen: „Fluch den Weißen! ihren letzten Spuren! Jeder Welle Fluch, worauf sie fuhren, Die einst, Bettler, unsern Strand erklettert! Fluch dem Windhauch, dienstbar ihrem Schiffe! hundert Flüche jedem Felsenriffe, Das sie nicht hat in den Grund geschmettert! Täglich übers Meer in wilder Eile Fliegen ihre Schiffe, gift'ge Pfeile, Treffen unsre Küste mit Verderben. Nichts hat uns die Räuberbrut gelassen Als im Herzen tödlich bittres Hassen. Kommt, ihr Kinder, kommt, wir wollen sterben!“ Also sprach der Alte, und sie schneiden Ihren Nachen von den Uferweiden; Drauf sie nach des Stromes Mitte ringen; Und nun werfen sie weithin die Ruder; Armverschlungen Vater, Sohn und Bruder Stimmen an, ihr Sterbelied zu singen. Laut ununterbrochne Donner krachen, Blitze flackern um den Todesnachen, Ihn umtaumeln Möven sturmesmunter; Und die Männer kommen festentschlossen Singend schon dem Falle zugeschossen, Stürzen jetzt den Katarakt hinunter. Lenau. 149. Ewigleit. In einem Kloster, das in Schwedenland vᷣart an den Grenzen zauberkund'ger Finnen Der Vorhut gleich von Christi Streitern stand, Lebt einst — zwölfhundertjaͤhr'ge Nebel spinnen Sich um die Sage — Petrus Forschegrund, Ein Meister, ernsten Räthseln nachzusinnen. Die Laute, die, soweit der Erde Rund, Durchwebt von Seufzern auf zum Himmel steigen, Der Völker Sprachen, hegte Petri Mund.