— 13298— T— Aber im selben Augenblick fiel von oben, von der Treppen— biegung her, ein Schuß, die blaue Uniform eines Marinesoldaten ward sichtbar. Der Leutnant wandte den Zivilisten den Rücken und sprang eine Stufe hinan. „Ergebt euch da oben,“ rief er, „das Haus ist genommen.“ Er beugte sich vor, die unverständliche Antwort, die herunter— scholl, deutlicher zu vernehmen. Da holte der Blusenmann leise aus der Brustfalte eine Pistole und hielt sie schon dicht hinter dem Kopf des Offiziers. „Schaug auf, Thedi,“ schrie der Franzl, sprang vor und stieß dem Blaukittel das Bajonett in die Brust. Und fast gleichzeitig krachte ein Schuß aus dem Revolver, den der andere Zivilist aus dem Rock gezogen hatte, und Franzl, in die Schläfe getroffen, sank zusammen. Der Leutnant hieb den Meuchler zu Boden, und während die Jäger die Treppe hinaufstürmten und die französischen Soldaten gefangen nahmen, kniete er neben Franzl nieder. „Franzl,“ rief er, „Franzl, wo bist du verwundet?“ „Da,“ sprach der Sterbende, auf seinen Kopf deutend, „'s is aus. Bals d' hoam kimmst, grüß mir den See und die Berg' und ....b'hüat di Gott auf die längere Zeit!“ Nach Felix Dahn. D. Beschreibungen und Schilderungen. 32. Die Gruppe des Laokoon. Die berühmte Laokoongruppe wurde von den rhodischen Meistern Agesander, Athenodoros und Polydoros gearbeitet und gehört jetzt zu den wertvollsten Schätzen des Vatikans. Der Gegenstand der Darstellung ist die Bestrafung des Apollopriesters Laokoon wegen eines Frevels, den er gegen den Gott begangen hatte. Die Sage meldet, Laokoon sei gerade im Begriffe gewesen dem Poseidon ein Opfer darzubringen, als von der Insel Tenedos zwei ungeheure Schlangen, von Apollo gesandt, durchs Meer heraneilten und den Priester samt seinen beiden ihm als Opferknaben dienenden Söhnen töteten. Diese Katastrophe entschied den Untergang Trojas. Denn