393 4. Von dem Himmel fällt ihm sein lustig Los, Braucht's nicht mit Müh zu erstreben. Der Fröner, der sucht in der Erde Schoß, Da meint er den Schatz zu erheben. Er gräbt und schaufelt, solang er lebt, Und gräbt, bis er endlich sein Grab sich gräbt. 5. Der Reiter und sein geschwindes Roß, Sie sind gefürchtete Gäste. Es flimmern die Lampen im Hochzeitschloß, Ungeladen kommt er zum Feste, Er wirbt nicht lange, er zeiget nicht Gold, Im Sturm erringt er den Minnesold. 6. Warum weint die Dirn' und zergrämet sich schier? Laß fahren dahin, laß fahren! Er hat auf Erden kein bleibend Quartier, Kann treue Lieb' nicht bewahren. Das rasche Schicksal, es treibt ihn fort, Seine Ruh läßt er an keinem Ort. 7. Drum frisch, Kameraden, den Rappen gezäumt, Die Brust im Gefechte gelüftet! , Die Jugend brauset, das Leben schäumt, Frisch auf, eh' der Geist noch verdüftet! Und setzet ihr nicht das Leben ein, Nie wird euch das Leben gewonnen sein. ______ Friedrich Schiller. 38. Aufruf. ' 1. Frisch auf, mein Volk! Die Flammenzeichen rauchen, Hell aus dem Norden bricht der Freiheit Licht. Du sollst den Stahl in Feindesherzen tauchen; Frisch auf, mein Volk! — Die Flammenzeichen rauchen, Die Saat ist reif, ihr Schnitter, zaudert nicht! Das höchste Heil, das letzte, liegt im Schwerte! Drück' dir den Speer ins treue Herz hinein! Der Freiheit eine Gasse! — Wasch die Erde, Dein deutsches Land, mit deinem Blute rein! 2. Es ist kein Krieg, von dem die Kronen wissen; Es ist ein Kreuzzug, 's ist ein heil'ger Krieg! Recht, Sitte, Tugend, Glauben und Gewissen Hat der Tyrann aus deiner Brust gerissen; Errette sie mit deiner Freiheit Sieg!