Ausbreitung des Christentums. Rheinübergang zu Mannheim. 11 Neben den genannten Glaubensboten haben auch die Bistümer^ die schon früher in den benachbarten Rheinstädten vorhanden waren oder auf alemannischem Boden selbst entstanden, vieles zur Verbreitung und B'esestigung des Christentums im Alemannenland beigetragen. Das älteste Bistum auf alemannisch-badischem Boden bestand zu Konstanz, wo schon zu der Zeit, als Columban und Gallus am Bodensee erschienen, Bischöfe genannt werden. So wird berichtet, daß die dortige christliche Gemeinde im Jahre 610 an der Wahl ihres Bischofs tätigen Anteil genommen habe. Der bischöfliche Sprengel von Konstanz erstreckte sich in dem Gebiet des heutigen Badens über den Schwarz¬ wald bis zum Tal der Kinzig herab und über den Breisgau bis zur Bleich, d. h. bis zu den Grenzen des Straßburger Sprengels. Die Bis¬ tümer in den alten Rheinstädten Straßburg und Speyer, die keltisch¬ römischen Ursprungs sind, dehnten sich ebenfalls über beträchtliche Teile des jetzigen Großherzogtums aus. Der Straßburger Sprengel schloß sich mit seiner Südgrenze an den Konstanzer an und zog sich nördlich bis zur Oos, wo das zum Frankenlande zählende Bistum Speyer begann. Alte im rechtsrheinischen Teile des Straßburger Sprengels gelegene Stiftungen, die ebenfalls auf den heiligen Pirmin zurückgeführt werden und jedenfalls ins achte Jahrhundert hinaufreichen, sind das Kloster Schüttern am gleichnamigen Flüßchen, Gengenbach an der Kinzig und Schwarzach, das nordwestlich von Bühl in der Nähe des Rheins gelegen war. Mit dem Ausgang des achten Jahr¬ hunderts darf die Christianisierung Alemanniens als vollendet be¬ trachtet werden. __ _ 7* Der Rheinübergang zu Mannheim Peter Schnellbach. Städte der Heimat. Karlsruhe 1904. 1. Silvesterglocken von Turm zu Turm, Kein Steril am Himmel scheint: „Bewahr' uils, o Gott, vor Belag'rung und Sturm, Überm Rheine steht der Feind!" 2. Und wie in den Kirchen sie beten und knien, Am Neckar regt es sich sacht; Leis, leis auf dem Wasser Schiffe zieh«, Und Taktschritt tönt durch die Nacht. 3. Ulld still die Schiffe, sie legen an. Und still sie stoßen ab; Und still und schwer voir Waffen und Mann, Sie gleiten den Neckar hinab.