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5. Die Heldentat des Wachtmeisters Kretzschmar wurde schnell 
in der ganzen preußischen Armee bekannt und gepriesen, und 
Blüchers Dankbarkeit war warm und herzlich. Prinz Heinrich von 
Preußen, der Bruder des großen Friedrich, ließ sich den Wacht¬ 
meister vorstellen. Auf seine Fragen erfuhr er von ihm, daß er 
gerne Pfarrer werden möchte, und wie ihm ein Strich durch seine 
Rechnung gemacht worden sei. Dem Prinzen gefiel der tüchtige 
Mensch über die Maßen, und er versprach ihm, sogleich nach dem 
nahen Frieden nicht nur für den Abschied zu sorgen, sondern er 
werde ihm auch die Mittel geben, in Halle zu studieren. 
6. Der Prinz hielt Wort; Kretzschmar ging nach Halle, stu¬ 
dierte fleißig, bestand seine Prüfungen und wurde Pfarrer in Sulz¬ 
bach nahe bei Höchst, wo er in Segen wirkte und ein hochgeachteter 
Mann war. 
7. Es war viel Wasser den Rhein hinuntergelaufen seit jener 
Geschichte mit den vier Panduren, und beide waren Greise ge¬ 
worden, der Pfarrer zu Sulzbach und der Blücher; aber dieser war 
Marschall und Feldherr geworden und jener ein braver Dorf¬ 
pfarrer geblieben. 
8. So kam die Zeit, daß Blücher aus dem Zug nach Frank¬ 
reich in Höchst weilte, und Kretzschmar hätte ihn gern sehen mögen, 
wußte aber nicht, wie er es anfangen sollte. Da machte sich's 
wunderlich. Eine Abteilung wilder Kosaken kam nach Sulzbach und 
hauste da schlimmer als in Feindesland. Vergeblich legte sich der 
Pfarrer Kretzschmar für seine Bauern ins Mittel. Der Anführer 
der Kosaken fragte nicht danach. Da wirft sich Kretzschmar in den 
Sattel und jagt nach Höchst; zu Blücher will er, um Hilfe zu 
suchen. Aber bei dem Blücher wimmelt's von Generalen, Obersten 
und Offizieren aller Grade wie in einem Ameisenhaufen. Dennoch 
gelingt es Kretzschmar, einen Adjutanten aufzugabeln, dem er seine 
Not klagt, und der ihn bei dem Marschall meldet. Blücher aber 
hatte damals viel in den greisen Kopf zu nehmen, und in seiner 
groben, derben Husarenweise rief er dem Adjutanten zu: „Sagen 
Sie dem Pastor, er solle zum Henker gehen und mich nicht mit 
solchen Lappalien behelligen! Im Kriege geht nicht alles fein und 
sanft her!" 
9. Kretzschmar hörte das laut gerufene Wort an der Tür. Er 
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