272 — Die Kapelle. Der Reiter und der Bodensee. — — — — ——— »— — — —— —[ — — — 118. Die Kapelle. Droben stehet die Rapelle, schauet still ins Tal hinab; drunten singt bei Nies' und Quolle troh und hell der Hirtenknab. Traurig tõôõnt das Glõcklein nieder, schauerlich der Leichenchor; stille sind die rrohen Lieder, und der Rnabe lauscht empor. Droben bringt man sie zu Grabe, die sich rreuten in dem Tal. Hirtenknabe, Hirtenknabe! dir auch singt man dort einmal. Ludrig Unland 119. Der Reiter und der Bodensee. Der Reiter reitet durchs helle Tal; auĩs Schneeseld schimmert der Sonne Strahl. Er trabet im Schweiß durch den kalten Schnee; er will noch heut an den Bodensee, noch heut mit dem Plerd in den sichern Rahn, will drüben landen vor Nacht noch an. Auf schlimmem Weg über Dorn und Stein, er braust auf rüstigem Roß leldein, aus den Bergen heraus, ins ebene Land; da sieht er den Schnee sich dehnen wie Sand. Weit hinter ihm schwinden Dorf und Stadt; der Veg wird eben; die Bahn vird glatt. In weiter Fläche kein Bühl, kein Haus; die Bäãume gingen, die Felsen aus. So lieget er hin eine Meil und zwei; er hört in den Lülsten der Schneegans Schrei. 2. 5 0. —