— 165 3. Die Jacke und die warmen Socken/ die strickt' ich bei des Lämpchens Licht; das war des Lindes erst' Frohlocken/ die Augenlust vergesst ich nicht. — Jetzt sieg? ich bei demselben Schein dem Istriegsmann seine Gabe ein. 4. Gin Jäckchen Tabak und dazu ein Tütchen Toffee, fein gemahlen — 0, wenn er das erblickst im Nu wird ihm die Freud' im Auge strahlen. — Gewiß/ im Geiste sitzt er hier am trauten Tische neben mir. 5. Das Geld/ das ich für ihn gespart/ wird seinen Blick zum Wandschrank wenden/ wo schon der Vater aufbewahrst was er erschwang mit harten fänden. Jetzt ist's der Witwe karger Lohn/ den spart die Liebe für den Sohn. 6. And ganz zu unterst/ fast versteckst liegst was die Liebste ihm geschrieben. Warum? Daß er es erst entdeckst wenn meiner Lieb' der Sieg geblieben. Daß ich ihm doch am nächsten steh' — wenn's anders wärst das tät' mir weh! 7. So hat das Nlütterlein bewegt ihr Werk vollbracht in stillem Sehnen. Ob auch der Alutterstolz stch regst aufs Siegel fallen heiße Tränen/ und zitternd preßt das Herz die Hand: Du forderst viel/ 0 Vaterland! Friedrich Hofmann. 83. Die Botschaft von Sedan. 1. „Am Brunnen vor dem Tore, da steht ein Lindenbaum" — ja, an dem Brunnen, von dem wir erzählen wollen, standen sogar zwei Lindenbäume, — prächtige Bäume! Ihre Wipfel waren wie hochgewölbte Kuppeln, ihr Geäste so dicht und tief herabhängend, und, wenn sie blühten in schöner Sommerzeit, der Duft so berauschend!