— — 8 —— — 5 2* — — II. Aus der deutschen Sage und Geschichte. — ——⏑ç · — — 119. Das Riesenspielzeug. 1. Burg Niedeck isf im Elsaß der Sage wohl bekannt, die Hõhe, wo vorzeiten die Burg der Riesen stand. Fie selbst ist nun verfallen, die Stätte wüst und leer; du fragest nach den Riesen, du findest sie nicht mehr. 2. Einst kam das Riesenfrãulein aus jener Burg hervor, erging sich sonder Wartung und spielend vor dem Tor und sfieg hinab den Abhang bis in das Tal hinein, neugierig zu erkunden, wie's unten möchte sein. 3. Mit wen'gen raschen Schritfen durchkreuzte sie den Wald, erreichte gegen Haslach das Land der Menschen bald; und Städie dort und Dörfer und das bestellte feld enen ihren Augen gar eine fremde Welt. 4. Wie jetzt zu ihren füßen sie Spahend niederschaut, bemerkt sie einen Bauer, der seinen Acker baut. Es hriecht das kleins Wesen einher so sonderbar; es glitzert in der Sonne der Pflug so blank und klar. 5. „ki, artig Spieldingl ruft sie, „das nehm' ich mit nach Hausl gie ieet nioder, spreifet behend ihr Tüchlein aus und feget mit den Händen, was da sich alles regt, zuhaufen in das Tũchlein, das sie zusammenschlãgt 6. und eilt mit freud'gen Sprüngen — man weib, wie Kinder sind — zur Burg hinan und suchet den Vater auf geschwind: „ki, Vater, lieber Vater, ein Spielding wunderschön! Aslerliebsfes sah ich noch nie auf unsern Hõhnn.“