87 — 3. Seid ihr zur Reise fertig?“ Die Alten zwitschern: „Ja!“ Die Jungen fragen lustig: „Wohin?“ — Nach Afrika!“ 4. Nun schwirrt es durch die Lüfte, verlassen steht das Nest; doch alle hält die Liebe an ihrer Heimat fest. z. Wohl ist's viel hundert Meilen von hier bis Afrika, doch kommt der Sommer wieder, sind auch die Schwalben da. Julius Sturm. 73. Was das Häslein von sich selbst erzäult. L. Wollt ihr wissen, ihr Kinder, woher ich stamme, und wie ich lebe, so hört zu; ich will es euch erzählen. Drauben auf freiem Felde, nicht weit vonn Rande des Gehölzes, da iss mein Kämmerchen, eine Vertiefung im Erdboden; mehr brauche ich zu meiner Wohnung nieht. Ieh habe es mir selbst in die Erde gegraben, und ihr glaubt gar nicht, wie behaglich es sich darin ruht. Wenn ich von dem vielen Umher- laufen müde geworden bin, so lege ieh mich hinein, ziehe die langen Hinterbeine dicht unter den Leib, strecke die kurzen Läufe aus, lege meinen Kopf darauf, drücke meine langen Löffel an den Kopf, und nun sehlafe ioh, bis mich der Hunger oder irgend ein Geräusch wieder aufweckt. 2. Ei, das ist oft ein lustiges Leben drauben auf freier Nur, wo ich mit so vielen Geschwistern und Vettern zusammen lebe!l Kaum ist frühmorgens die Sonne aufgegangen, so tummeln wir uns schon miteinander herum und treiben muntere Spiele. Bald üben wir uns im Springen, bald spielen wir Kreislaufen oder wälzen uns fröhlich am Boden hin. Aber der böse Fuchs läßt uns dabei oft nicht in Rube. Der alte Störenfried schleicht sich ungesehen heran und will sich einen von uns erhaschen. Doch ahnen die Klügsten von uns bald, daß Gefahr droht; sie stellen sich rasch auf die Hinterbeine, richten sieh hoch auf und spitzen die Ohren. Sobald sie den Puchs bemerken, geben sie uns ein Zeichen, und schnell laufen wir dann in vollen Sprüngen nach allen Richtungen über das Peld, damit der arge, listige Rãuber uns nicht packt! 3. Wenn die Sonne höher steigt, und es dem Nittag zugeht, so mõögen wir nicht mehr laufen; wir ruhen aus, bis der Abend kommt, und es kühler wird. Nun spazieren wir in der Abendsonne oder bei Mondenschein auf die Felder und lassen es uns dort trefflich schmecken. * *