B. Bilder aus dem Naturleben. 1. Sinnige Naturbetrachtung. 102. Morgengebet. 1. O wunderbares, tiefes Schweigen! Wie einsam ist's noch auf der Welt! Die Wälder nur sich leise neigen, als ging' der Herr durchs stille Feld. 2. Ich fühl' mich recht wie neugeschaffen. Wo ist die Sorge nun und Notd Was mich noch gestern wollt' erschlaffen, ich schäm' mich des im Morgenrot. 3. Die Welt mit ihrem Gram und Glücke will ich, ein Pilger, frohbereit betreten nur wie eine Brücke zu dir, Herr, übern Strom der Zeit. Joseph Freiherr von Eichendorff. Gekürzt. 103. Mittag. 1. Am Waldessaume träumt die Föhre, am Himmel weiße Wölkchen nur; es ist so still, daß ich sie höre, die tiefe Stille der Natur. 2. Rings Sonnenschein auf Wies' und Wegen, die Wipfel stumm, kein Lüftchen wach, und doch, es klingt, als ström' ein Regen leis tönend auf das Blätterdach. Theodor Fontane. 20 Hirts Lesebuch. Ausg. A. Neubtg.