373 — bartlosen Denkerantlitze. Im parke griff er oft nach der Säge, die in feinern Stocke angebracht war, und entfernte sorgfältig jeden Afft der den Weg beengte. Am liebsten stieg er im parke zu dem hohen rechten Rande des Peiletales hinan. Dort oben auf einem freien Platze mit einem freundlichen Blicke nach dem Bache stand ein kleiner Ziegel¬ rohbau im Rundbogenstil. Efeu umrankte ihn, von Fichten wurden die Seiten eingeschlossen. Es war die Gruft, wo seine Gemahlin schlummerte. Von dieser stillen Höhe aus schaute er oft über die Wipfel der am Abhange stehenden Bäume hinüber nach den schönen blauen Bergen des Schlesierlandes, das ihm eine zweite liebe Heimat geworden war. Hier bettete man auch ihn — schlicht und ein¬ fach, wie er es gewünscht hatte — zur ewigen Ruhe. Nach Di-. Franz Schroller. (Schlesien.) 5. Ei der Schläsing mitten drinne leit a Dörfel, 's ihs 'ne Pracht; ufm Kirchhof hoat der Voater für a Sühn Auottier gemacht. Underm frisch bewachsnen Hübel schläft und ruht sei treues Herz, und begroaben liegen miet ihm Furcht und Hoffnung, Lust und Schmerz. Afu traulich is 's und heemlich, afu feierlich üms Groab, denn de Engel giehn ümzechig durt als Schildwach' uf und ob. Ufm Kreuze stieht's geschrieben, und de Linde flüstert's stäts: Ruh dihch aus im Rlutterlande, junger Held vo IFöniggrätz. N. Nößler. 138. Hochöfen im oberfchlefischenIndustriegebiet. 1. Die Hochöfen sind jene merkwürdigen stumpfen Türme, in denen das Roheisen gewonnen wird. An der Spitze der Roheisenproduktion stehen die Vereinigten Staaten, die so viel Roheisen erzeugen wie das Deutsche Reich, England, Belgien und Österreich zusammen. Dam: kam lange Zeit England; aber im Jahre 1903 hat das Deutsche Reich zum erstenmal England in der Roheisenerzeugung geschlagen. Das Deutsche Reich zählt etwa 300 solcher Riesenöfen. Sie stehen meist in den Kohlen¬ gebieten; neuerdings stellt man sie auch in der Nähe der Häfen auf, wo Erz und Kohle sich treffen. Die leistungsfähigsten Hochöfen im Deutschen Reich sind die der Gewerkschaft „Deutscher Kaiser" im Ruhrgebiet; jeder erzeugt täglich über 600 t. In Oberschlesien stehen die Hochöfen der Friedenshntte mit täglich 150 t an der Spitze; dann folgen die der Donnersniarckhütte und vom Borsigwerk. 2. Solch ein Hochofen hat eine Höhe von 20—25 Meter. Zur Füllung werden einerseits Koks, Kalkstein und Schlacken, andrerseits Eisenerze von der Gicht aus in den Schacht des Ofens hinabgelassen. Der Hochöfner unterscheidet daher zweierlei Beschickungen: die Brennstoff¬ gicht und die mit ihr wechselnde Eisenerzgicht. In dem Maße, wie unten