— 482 ist der größte und einer der schönsten dieser Eifelseen; es ist rings von einem Kranze schöner, grüner Anhöhen umgeben. Im Weinfelder Maar erblickt man deutlich die Schieferfelsen in der Tiefe. Auch der Laacher See gehört zu den Eifelmaaren. Der fruchtbarste, am besten angebaute b Teil der Eifel ist das Maifeld zwischen Nette und Mosel, eine fruchtbare Ebene, die reichliches Getreide hervorbringt und von wohlhabenden Bauern bewohnt ist. 4. Der Eifel gegenüber liegt auf der rechten Rheinseite der Wester— wald. Nur seinem kleinern Teile nach gehört er der Rheinprovinz 10 an. Er ist ein kaltes, rauhes Gebirge, aus dem einzelne Basaltkuppen hoch emporragen. Das bis 650 1 steigende Gebirge ist strichweise mit Torf- und Heideflächen bedeckt. Die auf den Abhängen lagernde Dammerde hat nur geringe Tiefe; daher ist der Ackerbau wenig lohnend. Ganz bedeutend aber sind Wiesenbau und Viehzucht. Im Siegerland 15 wird durch künstliche Anlagen das von den Bergen fließende Wasser in hochliegenden Gräben gesammelt und aus diesen über die Wiesen geleitet, so daß es zu jedem Teile derselben gelangen kann. An vielen Orten sind die Hauberge eine wichtige Erwerbsquelle der Bewohner. Das sind Wald⸗ berge, die hauptsächlich mit jungen Eichen bewaldet sind, die alle 19 bis 20 20 Jahre abgehauen werden. Die Rinde wird von den Stämmchen geschält und zu Lohe verarbeitet. Die unterirdischen Schätze des Wester— waldes sind die Eisenerze; aber auch Zink-⸗, Kupfer- und Bleierze werden in den Bergwerken zutage gefördert. 5. Der nordwestliche Vorsprung des Westerwaldes ist das Sieben— 2s gebirge. Es liegt in dem Winkel, den Rhein und Sieg bei ihrem Zusammenfluß bilden, in der Nähe der Stadt Königswinter. Seinen Namen hat es von den sieben Bergkegeln, die aus der Menge der Berg⸗ kuppen deutlich hervorragen, und die man von Nordwesten her neben— einander sieht: Drachenfels, Wolkenburg, Petersberg, Nonnen— so stromberg, Löwenburg, Lohrberg und Olberg. Ihre schönen Formen, die schon aus der Ferne Staunen erwecken, die Ruinen auf ihren Spitzen, der schöne Strom zu ihren Füßen machen diese Gegend zu einer der schönsten Deutschlands. Nach G. B. Mendelssohn. 418. Die Weinlese. 35 1. Reben und Rhein — sie gehören zusammen seit Jahrhunderten. Den edeln Rüdesheimer Wein ließ, wie die Sage erzählt, der Kaiser Karl selbst anpflanzen. Einst schaute der Kaiser, es war im Monat März, von seinem prachtvollen Palast zu Ingelheim hinab auf den Strom und die rechtsrheinischen Höhen und gewahrte, wie be 10 Rüdesheim am Berge der Schnee zuerst weggeschmolzen war. Da ließ er aus fernen Landen edle Reben kommen und dort anpflanzen; daraus ist der vortreffliche Rüdesheimer Bergwein entstanden. Heute noch läßt 2