142 Nun, wie ich dachte, ist's geschehen, Die Mutter war nur wie verwirrt; Ich hab's dem Burschen angesehen, Wie weit die Reise gehen würd'.“ 14. Die Mutter jubelte, durchdrungen Vom frommen Dank: „'s ist besser sol Nun hab' ich wieder meinen Jungen Gesund daheim, des bin ich frohl“ Doch Peter sagte ganz beklommen: „Hätt' ich nur nicht geglaubt, es schneit', Und wär' der Kreuzweg nicht ge— kommen, So wär' ich jetzt, wer weiß, wie weit.“ 187. Ein Stücklein aus dem frauzösischen Kriege. (Aus der „Spinnstube“.) „Heute kommt wieder ein Zug mit Verwundeten!“ so scholl es durch das Städtchen B. und alles, was Beine hatte und Zeit fand, eilte nach dem Bahnhofe. Mag wohl mancher und manche dabei gewesen sein, die es bangen Herzens thaten in der Furcht, am Ende auch einen geliebten Angehörigen, von dem lange kein gekommen war, unter den beklagenswerten Opfern der chlachlen finden zu müssen. Auch ein altes Mütterchen, der das Militärgesetz den jüng— sten Sohn, die Stütze und die Hoffnung ihrer alten Tage, von der Seite genommen hatte, ist unter der Menge. Wenn sie da am Ende auch meinen Wilhelm blutig und zerschossen brächten! denkt sie und drängt sich bitlend und flehend, man u. sie doch durchlassen, bis in die vordersten Reihen. Da pfeift d.e Lokomotive, und der Zug braust heran Als wollte sie sich die alten, vom Weinen nach ihrem Wilhelm getrübten Augen völlig blind sehen, mustert das Mütterchen sämtliche Verwundete, die aussteigen und, soweit es möglich ist, ausgeladen werden, da hier alle neuen Verband und Mutagessen erhalten sollten. Ihren Wilhelm findet sie gottlob nicht darunter, wohl aber einen mit der Nummer seines Regiments, der jedoch nur leicht verwundet ist und ganz munter dreinsieht. Es gelingt ihr, zu ihm durchzudrin⸗ gen; und welche Freude, als sie von dem Befragten hört, daß er lhren Wilhelm, der mit ihm bei derselben Compagnie stehe, ganz gut kenne und noch gestern wohl und munter gesehen habe! Wie schlägt da ihr Herz voll heißen Danks gegen den Herrn, der ihre Gebete gehört uünd seine schützende Hand über das ge— liebte Kind gebreitet hat! Wie drängt sie nun aber auch ihr der Ungluͤcklichen, die sie hier vor sich sieht, etwas utes zu thun und so Gott dem Herrn thatsächlich hren Dank zu opfern! Viel kann sie zwar nicht thun, denn sie hat selbst