q 133 2 1 stark, daß sie Mühlen treibt, strömt durch ein meist enges, 18 Stunden langes Thal. Zwei Stunden östlich von Blanken— heim erhebt sich ein 625 Meter hoher Basaltberg, der die Trümmer der Burg Aremberg trägt. Dort wohnte ein uraltes Grafengeschlecht, das noch fortbesteht und auch hier noch reich begütert ist. Eigentümlich war in früherer Zeit ihre Gerechtsame, zur Frühlingszeit an der ganzen Ahr alle Wehre und Dämme durchstechen zu lassen, damit die Fische aus dem untern Teile des Thales ungestört aufwärts steigen konnten. Der merkwür— digste Teil des Ahrthales ist die Gegend von Kreuzberg bis Ahrweiler, und der Glanzpunkt ist Altenahr mit der maächtigen Ahrburg, deren Trümmer wie ein Alernest den Gipfel einer hoch emporstrebenden, zackigen Felswand krönen. Die Burg war einst der Sitz des mächtigen Geschlechts der Grafen von der Are und Hochstaden, aus dem auch der Kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden stammt, welcher 1248 den Grundstein zum Kölner Dom legte. Das oberhalb Altenahr gelegene Horn bietet eine der schönsten Aussichten in die wahrhaft großartige Landschaft. Hinter Altenahr beginnt eine wilde Felsengruppe, wie die ganze Rheinprovinz eine zweite nicht besitzt; die Ahr muß sich in viel— fachen Krümmungen einen langen Weg durch das Thal suchen, den man in wenigen Minuten durchschneiden kann. Jahrhunderte lang mußten die Menschen, um nach Altenahr zu gelangen, auf schmalem Pfade über die schroffen Felsen klettern, und nur aus einem schlechten Wege war es möglich, mit einem Wagen an den Rhein und zwar nach Bonn zu gelangen. Die preußische Ver— waltung sorgte aber für die Herstellung guter Wege, und es wurde mitten durch die Felsen ein 62 Meter langer Tunnel gebrochen, durch den nun die Straße vom Rheine nach der Eifel führt. Weit lohnender aber, als auf der Landstraße zu bleiben, ist es für den Fußgänger, bis zu dem Dörfchen Reimerzhofen einem Pfade durch die Weinberge zu folgen. In kurzer Zeit erreicht man dann das sogenannte Weiße Kreuz, welches man unten schon sieht. Es steht auf einem Felsenriff hoch oben auf dem Bergkamme und bietet eine noch herrlichere Aussicht in die wilde Landschaft als die Burg. Bei Walporzheim, wo der beste Ahrwein GBleichert) wächst, verläßt man die wilden Felsenpartieen, die uns drei Stunden lang begleiteten, und die Ahr tritt nun in ein weites, offenes Thal, das sich noch drei Stunden his zum Rhein hinzieht. Vortreffliche Mineralquellen, wie der Heppinger-, der Landskroner-— und der Apollinaris— brunnen, entspringen in diesem Thale, in welchem auch der vor wenigen Jahrzehnten entstandene und vielbesuchte Bädeort