283 4142 priesene Mittel. Mit Teilnahme und Entsetzen lesen wir von den Tausenden, die der Krieg hinwegrafft; allein unbeachtet fallen uns zur Rechten und zur Linken die Opfer vieler Krankheiten, deren Ursprung man in zahllosen Fällen auf die schlechte Luft, die wir atmen, zurückführen kann. 238. Vom Waschen und Baden. Aron Bernstein. „Reinlichkeit ist das halbe Leben.“ Das wird von allen gesit— teten Menschen anerkannt; deshalb wird auch das tägliche Waschen des Gesichtes, des Halses und der Hände, mitunter auch der Brust und der Füße als notwendig und unentbehrlich angesehen. Die mmer neu entstehenden Badeanstalten für Reiche und Arme zeigen deutlich genug, daß der Mensch das Bedürfnis hat, seinen Körper zuweilen vollständig zu reinigen, wenn man auch nicht immer weiß, warum diese Reinigung des ganzen Leibes so wohltätig wirkt. Die Bedeutung des Waschens und Badens kann nur der begreifen, der die Beschaffenheit der Haut kennt, in der wir stecken. Die Haut des Menschen besteht aus drei verschiedenen Lagen, die zusammen ein gar nicht schwaches Leder liefern würden. Die obere Schicht heißt die Hornhaut. In ihr fließt weder Blut, noch sind darin Nerben vorhanden; sie ist blut- und gefühllos, reibt oder nutzt sich fortwährend ab und erneut sich außerordentlich schnell. Wenn man sich ein Stückchen dieser Haut, z.B. von der Hand— flüche, mit einem scharfen Federmesser abschneidet, so kann man, wenn man es gespannt gegen das Licht hält, sehr deutlich sehen, daß es außerordentlich viele Löcher hat. Es sind dies die Schweiß— löcher, deren Bestimmung wir sogleich kennen lernen werden. Unter dieser Hornhaut befindet sich die Lederhaut, die von Nerven und Blutäderchen vielfach durchwebt ist. In dieser Haut liegen die Wurzeln der Haare eingebettet, weshalb es auch schmerzt, wenn man sich ein Haar ausreißt. Auch diese zweite Haut ist durchlöchert; denn die Schweißkanäle führen noch tiefer unter der Haut fort. A dn der Tat ist es eben die dritte Hautschicht, in der alle Schweißkanäle ihre Wurzeln haben. Es sind dies eigentümlich ge— wundene Drüsen, die, duürch ein starkes Vergrößerungsglas betrach— tet, wie Därme aussehen. Diese stecken meist in einem Fettlager und haben die Aufgabe, das Wasser aus dem an ihnen vorüber— streichenden Blute aufzunehmen und durch den Kanal hinauszu— befördern. Mit diesem Wasser werden auch noch einzelne andere Stoffe ausgeschieden, deren Verbleiben im Körper durchaus schäd— lich sin würde. Es ist daher sehr wichtig, die Oberhaut in einem Zustande zu erhalten, welcher der Äbsonderung den Dunchzug