94 lein daran; und wenn der ganze Berg abgewetzt ist, dann ist die erste Sekunde in der Ewigkeit vorbei.“ Sprach der König: „Ich will dich fortan halten wie mein eigen Kind.“ Grimm. 31. Feuriges Wasser. Was nicht dein ist, Kind, das rühre nicht an, denn es brennt, und einmal hat es sogar einem Knaben das He*'2 abgebrannt. Der nahm wie eine Elster alles, was ibtf anständig war, heimlich hinweg, ob er gleich wußte, daß es eine Sünde ist. Einmal stahl er ein paar Stückche» ungelöschten Kalk und versteckte sie unter seinem Brustlätze* Gleich darauf begegnete ihm ein Kamerad, der zwei Pferde in die Schwemme ritt. Schnell saß unser Diebsjunge oben auf dem Pferde. Nun ging’s im vollen Jagen nach der Schwemme. Mitten im Wasser aber fiel’s dem Pferde ei» sich zu legen, und Spitzbübchen fiel herunter. Weil er schwimmen konnte, so schwamm ‘er eine gute Strecke fort. Auf einmal fing er an jämmerlich zu schreien: „Helft, helft, ich verbrenne!“ Aber die Leute, die ihn schwimmen sahen, meinten, er täusche sie, dieweil ja kaltes Wasser nicht brenne. Der Junge sank ein paarmal unter und kam ein paarmal wieder herauf, einmal mit’ dem Kopfe, das andere Mal mit den Beinen, das dritte Mal ganz, aber tot. Kind, was nicht dein ist, rühr’ nie an; denn es brennt, zum wenigsten auf dem Gewissen. Wctzels Lesebuch. 82. Jockii, zieh' das Käppli ab! „Jockli, zieh’ das Käppli ab!" sagte allemal eine Mutier zu ihrem kleinen Sohne Jakob, wenn ein Fremder durchs Dorf ging. Und Jockli nahm das Käppli ab und gewöhnte sich, gegen jedermann immer höflich, freundlich und dienstfertig zu sein. Die andern Bauern waren aber grob, und die Jungen waren wie die Alten. Das war nicht fein. Höflichkeit ist eine leichte Ware; sie kostet uns nichts und macht uns alle Menschen zu Freunden. Grobe Leute liebt nie¬ mand, und man pflegt sie Flegel zu nennen. Freundliches