114 — Lider sind zu kurz und wollen die Augen nicht ganz bedecken. Aber es schläft sich auch so ganz gut. ci. das ist oft ein lustiges Leben draußen auf freier Flur, wo ich mit vielen Geschwistern und Vettern zusammenlebe! Kaum ist frühm uns die Sonne aufgegangen, so tummeln wir uns schon mit— einand. verum und machen muntere Spiele. Aber der böse Fuchs läßt uns dabei nicht in Ruhe. Der alte Störenfried schleicht sich ungesehen heran und will sich einen von uns erhaschen. Doch merken die klügsten von uns bald, daß Gefahr droht; sie stellen sich rasch auf die Hinterbeine, richten sich hoch auf und spitzen die Ohren. Wenn sie den Fuchs wittern, stoßen sie ein Wehgeschrei aus. Schnell laufen wir jetzt alle in vollen Sprüngen kreuz und quer über das Feld, damit der Räuber uns nicht packt! Wenn die Sonne höher steigt und es dem Mittag zugeht, so mögen wir nicht mehr laufen, wir ruhen aus, bis der Abend kommt und es kühler wird. Nun spazieren wir in der Abendsonne oder bei Mondenschein auf die Felder und lassen es uns dort trefflich schmecken. Leckermäulchen sind wir nicht: es gibt fast nichts Grünes auf Acker und Feld, was wir nicht essen. Das schmeckt! Im Sommer können wir herrlich genug leben; wenn aber der kalte Winter kommt so geht es uns oft gar traurig. Schon im Herbst müssen wir, wenn die Felder umgepflügt werden, häufig umziehen und bald hier, bald dort unser Lager bereiten. Schlimmer aber wird es für uns, wenn der Schnee fällt. Er verschüttet unsere kleine Wohnung und deckt uns die grüne Wintersaat zu, welche in dieser strengen Zeit unsere beste Speise ist. Was sollen wir Armen da anfangen! Da dürfen die Menschen uns nicht gar so böse werden, wenn wir nachts in ihre Gärten kommen und uns braunen Kohl für unsern hungrigen Magen holen oder mit unseren scharfen Vorderzähnen die Rinde der Bäumchen benagen. Und wenn es das noch allein wäre, was uns Häslein das Leben schwer macht! Wie viele Feinde haben wir außer dem Fuchs noch ringsum, die uns nachstellen! Nun, es ist ein Glück, daß wir ein so scharfes Gehör haben und so schnell laufen können. Ich höre den leisesten Wind, der durch das Laub säuselt, und wache sogleich auf, so wie nur ein Tier oder ein Jäger sich meinem Lager nähert. Im Laufen aber tut es mir nicht leicht jemand zuvor. Blitzschnell laufe ich den Berg hinan, und venn der Feind dicht hinter mir her ist, mache ich so viele schlaue Nreuz⸗ und Quersprünge, daß er mich aus den Augen verliert und