9. Sprichworter. 10. Der Sonntag. lieber Schwarzbrot essen und mein eigener Herr sein, als Wein und Braten haben und mich wie ein kleines Kind von andern umherführen lassen. Gott behüte mich!“ Mit diesen Worten stand er auf und ging fort. „Hast recht!“ rief ihm der Reiche nach. „Könntest du mir deine gesunden Schenkel geben, du solltest meinen Wagen, meine Rappen, mein Geld, kurz alles dafür haben! Ein gesunder armer Mann ist glücklicher, als ein reicher Krüppel.“ Salzmaun. 9. Sprichwörter. Man ißt, um 2zu leben, und lebt nieht, um zu essen. — Keiner ist so reich, dab er vor dem Bettelbrote sicher wäre. Hochmut kommt vor dem Fall. — Je höher gestiegen, je tiefer gefallen. Beten hat jeder von nöten und lernt's in Nöten. — Nit Gott den Anfang, sonst geht's den Krebsgang. — Morgensegen und Abendsegen ist Tagessegen auf allen Wegen 10. Der Sonntag. 1. PEs tönet über das weite Veld ein Lebliches Frühgeläute! — Wie ist so ruhĩg heut die Welt, so sonnig und wonnig heute! 2. Die Hirten neben der Herde rub'n, die Herden ruh'n auf der Weide; die Bauern ziehn zur KLirehe nun im stattlichen Sonntagskleide. 3. Es sehimmert der Tau im grünen Plan wie Perlen auf sehimmernder Seide, als hütte die FElur auch angethan sonntasliches Festgeschmeide. 4. Es ist, als süngen die Vögel auch heut sehöner als andere Tage, als dufteten heut mit stürkerem Hauceh die Blumen im Peld und Hage. 5. Und Orgelklänge fönen von fern. von Morgenlüften gehoben, and alles betet: „Nir loben den Herrn und wollen ihn ewig loben!“ D Cwenstein.