430 73 Der König verbeugte sich und erwiderte, dass er bestreobt gewesen sei, sich die Erfahrungen anderer Völker zu nutze zu machen. „Prinz Priedrich Karl“, fubr Napoleon fort, „führto die Entsoheidung der Schlacht herbei. Es war seine Armeo, die uns aus unserer Stellung zurüekdrängte.“ — „Prinz Friedriech Karl? Ieh verstehe Ew. NMajestät nioht. Es war dio Armee meines Sohnes, die bei Sedan focht.“ — „Und wo ist denn Prinz Priedrich Karl?« — „Er steht mit sieben Armeecorps vor Metz.“ Bei dĩosen Worten wieh Napoleon einen Sehritt zuruek, als ob ihn ein Schlag getroffon hätte. Nach einer Pause fragto ihn der König, ob er irgend welehe Bedingungen vorzusehlagen habe. „Keine“, entgegnete Napoloon. „Ieh habe keine Befugnis; ieh bin ein Gefangener.“ — „Und darf ich fragen, wo ist denn die Regierung von Prankreich, mit der ieh unterhandeln kann?“ — „In Paris; die Kaiserin und die Minister allein sind bofugt zu unterhandeln. Ieh bin machtlos. Ieh kann keine Befehle erteilon und keine Bedingungen machen.“ Die Unterredung war zu Ende. Mit dem Handschuh, den er in der Hand trug, wischte sich der Kaiser die Thränen aus den Augen, als er den König mit dem Kronprinzen, die die Truppen in ihren Biwaks auf dem Scehlachtfelde begrussen wollten, von dannen reiten san. Das Schloss VWilhelushöhe bei Kassol wurde ihm zum Aufenthalte angewiesen. Am nücheten Tage reiste or durebh Belgien dabin ab. 257. Die Fahne verloren, die Ehre nicht. v. Bismarck. Das war vor Dijon ein Trauertag! Die Fahne, die Fahne verloren! Ihr braven Pommern, welch harter Schlag, der euch traf dort vor Dijons Thoren! Die Fahne verloren! Doch jeder spricht: Die Fahne verloren, die Ehre nicht.