1 Haämmerlein mubte bleiben, und da er schon am folgenden Morgen einen Beweis von seiner Geschicklichkeit in der Vieharznei- kunst und im Beschlage gab, so var nur eine Stimme für ihn: „Dieser und kein andrer soll Gemeindeschmied werden!“ NMan schlob den Vertrag mit ihm ab, und Meister Hämmerlein war un vermutet Schmiedemeister eines groben Dorfes, das eêr wenig Stunden zuvor auch nicht einmal dem Namen nach gekannt hatte Sage mir nur noch einer: „Wer ungebeten zur Arbeit geht, geht ungedankt davon.“ — Zu seiner Besoldung gehörte unter anderm ein Grundstüeck, das er alljährlich mit Kartoffeln oder andern Gemũsepflanzen bestelltæe. Da er den Acker zum ersten Male in Augenschein nahm, bemerkte er auf dem Pahrwege verschiedene Lõöcher, in welche die Wagen bald rechts bald links schlugen. „MNarum füllt ihr doch die Löcher nicht mit Steinen aus?“ fragte Meister Hammerlein die Nachbarn, velche ihm den Acker zeigten. „Je,“ sagten diess, „man kann immer vor andern Arbeiten nicht dazu kommen.“ — Was tat aber Meister Hämmerlein? — So oft er auf seinen Acker ging, las er von ferne schon Steine zusammen und schleppte deren oft beide Arme voll bis zu den Löchern. Die Bauern lachten, daß er, der selbst kein Gespann hielt, für andre den Weg bessert; aber ohne sich stören zu lassen, fuhr Meister Hammerlein fort, jedesmal wenigstens ein paar Steine auf dem Hin- und Herweg in die Löcher zu werfen, und in etlichen Jahren waren sis ausgefullt Sebht ihr's?* sagte er nun, „hatte jeder von euch, der leer die Strabe fuhr, auf dem Wege die Steine zusammenge- lesen, sie auf den Wagen geladen und in die Löcher geworfen, s0 ware der Weg mit leichterer Nühe in einem Vierteljabrehen eben geworden. Schlez. Denkfreund) 132. Zwei Sprüche von der Freundschaft. Woll jeden, de väl Frunde hett, weh den, de sick dar up verlett. Allemanns Frund is männigmanns Geck. 3. Vürgersinn und Vaterlandsliebe. 133. Das Gleichnis von den Gliedern des Leibes. Vorzeiten lehnten die Bürger zu Rom sioh wider den Rat auf und machten einen groben Aufruhr. „Es ist doch unrecht,“ sagten sie, „dab wir es uns müssen in unsrer Arbeit so sauer werden lassen; und was wir mit unsern Händen verdienen, müssen wir dem Rate geben; diesesr handelt damit nach seinem Belieben!“ Sie zogen deshalb zur Stadt hinaus auf einen Berg und entschlossen sich, dem Rate nichts mehr zu geben, aueh für denselben niehbt mehr zu arbeiten. Da ging ein feiner, verstäandiger Mann, Mene-