222 28 der südliche Teil unsern Nachbarn als Dübensche und Schmiedeberger Heide bekannt. Bis zum Einflusse der Schwarzen Elster hielt die Elbe trotz vieler ineen ihren geraden Kurs auf die Mündung inne. Jeht wendet sie sich aber plötzlich nach W. Woher kommt das? Hinter Wuͤtenberg lagert sich quer durch das Land ein nicht gar hoher, aber breiter Landrücken, der Fläming, und Strom, welchem früher die sächsischen Felsgebirge nicht zu widerstehen rnnen ist 52 so be⸗ quem gewoͤrden, daß er dieser aus losem Sande und Kies bestehenden Bodenanschwellung ausweicht. Dabei durchströmt er Anhalt. 4. Der erste anhaltische Ort, den die Elbe begrüßt, ist das zwischen Wittenberg und Coswig gelegene Griebo. Sie durchfließt das Herzogtum in westlicher Richtung bis Rietzmeck im Zerbster Kreise und u dabei in Krümmungen einen Weg von 43 km zurück. Nun bildet sie bis ochheim die Grenze Anhalts gegen das preußische Gebiet, fließt hierauf eine Strecke ganz durch das n dann das anhaltische Dornburg, wo . sich in die alte und neue Elbe spaltet, und verläßt, so geteilt, das anhaltische Gebiet gänzlich. Der Strom ist bei uns nicht durch hohe Felsenufer eingeengt, sondern er fließt in einer bis zu zwei Stunden breiten Aue. Diese wird auf der Nordseite durch sandige An— höhen begrenzt. Man nimmt an, daß die Elbe im Laufe der Zeit öfters ihr Bett ndei habe, und daß menre nicht weit von ihm liegende Wasserbecken des linken Ufers, wie der Schönitzer See, der Wörlitzer See und seine Fortsetzung, der sowie weiter abwärts der vi nauer See, Überbleibsel früherer Elbläufe darstellen. Ferner ist es nicht unwahrscheinlich, daß der Strom ursprünglich von Wuienden aus seinen Lauf dicht an den Änhöhen des rechten Üfers entlang gehabt hat. Als ben dafür betrachtet man das stehende Gewässer bei Klieken und urow, welches die alte Elbe heißt und schon 1314 in Urkunden erwähnt wird. Demnach haben alle die fruchtbaren Auenflecke des rechten Elbufers, als der Luch bei Coswig, die Burower und die Kliekener Aue, der Luch bei Roßlau und der Neekensche Werder, vorzeiten auf dem linken Ufer ge— her In alter Zeit litten die Auen mit ihren Dörfern viel von den u 3 des Stromes. Man schützte deshalb die beiden Ufer durch starke Wälle. Diese begleiten den Fluß in verschledenen Entfernungen und schließen sich auf der Südseite an die Muldewälle an. Die Breite und die Tiefe der Elbe wechseln sehr. Erstere beträgt bis 340 m und darüber; letztere ist in trockenen Jahren oft sehr sodaß man an manchen Siellen sogar hindurchwaten kann. Die Schissahrt bedarf daher einer genauen Kenntnis des ßerw das jedoch durch in die Augen fallende Merkmale bezeichnet ist. Sobald die Tiefe desselben weniger als 0, 91 in beträgt, muß der Schiffsverkehr 3 5. Viele von den 10000 Schiffen, welche die Elbe auf und ab fahren, löschen und laden in Anhält ihre Fraächten. Es gibt bei uns mehrere Ladeplätze und auch einige Häfen; der wichtigste Verkehrsplatz ist Wallwitzhafen. Dahin bringt man ennn und Holz, Steine und Kauf— mannsguler, während man Mühlenfabrikate, Zucker und viele andere Erzeugnisse unseres Landes nin Was von eee nicht den Wasserweg nimmt, das führt die Eisenbahn bis tief in das Innere Deutsch—