12 12 B. Auf Gottes schoͤner Erde. bleiben, haben sich zusammengesellt. Aber auch ihre Feinde, Sperber, Habicht und Weihe, ziehen ihnen nach, und der Sperber holt sich oft mitten von der Straße einen Sperling zum Frühstück. Durch Hunger und Kälte findet gar manches der armen Tierchen seinen Tod. Recht schön ist es daher von den Menschen, welchen es an Nahrung nicht fehlt, wenn sie im strengen Winter auch der armen Vögel gedenken. Fr. Uoll. 144. vogelschutz. Daß die Singvögel in den deutschen Fluren und Wäldern sich immer mehr verringern, kann niemand bezweifeln. Das ist für den Natur— und Tierfreund betrübend, für den Land- und Forstwirt beunruhigend. Die Verringerung der Singvögel hat mehrere Ursachen. Die Italiener fangen alljährlich viele Tausende der über die Alpen zu ihnen kommenden Zugvögel, um sie zu verzehren. Dadurch, daß man bei uns die alten Bäume niederschlägt, die Sträucher und Hecken ausrodet, entzieht man den Vögeln immer mehr die Gelegenheit zum Nisten. Endlich werden viele Nester ausgeraubt und viele Vögel weggefangen, teils um in den Häusern aus Liebhaberei Vögel zu halten, teils aber auch aus bloßer Roheit. Eine furchtbare Feindin aller Singvögel, welche sich in der Nähe des Menschen ansiedeln, ist die Hauskatze. Es ist bekannt, daß die Katzen nur zu gern das Umherstreichen im Garten, Feld und Wald sich angewöhnen. Eine solche Katze fängt Ratten und Mäuse in der Häus— lichkeit dann nur noch für den Notfall; dagegen wird sie für alle kleineren Vögel und deren Nester geradezu furchtbar. Jeder eifrige Natur— und Tierfreund weiß dies und erschießt daher jede im Freien angetroffene Katze ohne Bedenken. Beinahe ebensogroßen Schaden an Vogelnestern und jungen Vögeln verursachen die meisten kleinen Hunde, indem sie die Gebüsche durchstöbern und die Vogelnester zerstören. Sodann verschlingen Raben, Elstern und andre Raubvögel viele junge Vögel. Zu den ärgsten Feinden der Singvögel gehören endlich auch noch die großen und kleinen Buben, welche entweder aus Unart oder aus Roheit Vogelnester aufsuchen und zerstören, oder um der leidigen Eier— sammlungen willen dies Geschäft betreiben. Eine Eiersammlung in den Händen eines Liebhabers, der nicht Zwecke der Forschung und Belehrung damit verbinden kann, ist eine verderbliche Spielerei; denn um ihretwillen werden alljährlich Hunderte, ja Tausende lieblicher und höchst nützlicher Wesen ohne Zweck vertilgt. Möchten doch alle den hohen Wert der Singvögel erkennen! Nach Ruß.